Oliver Czeslik

easy money
1 D, 2 H, 1 Dek
UA: 22.08.2003 · Theaterhaus Gessnerallee, Zürich · Regie: Dana Fainaru
Der Kick liegt in der Leichtigkeit, der Spaß im Tempo, der Triumph im Geld. Samy und Lollo, Glücksbroker der 90er, suchen Alternativbörsen. Doch die fetten Jahre sind vorbei und Geld liegt nicht mehr auf der Straße. Das zweifelhafte Liebespaar verlässt den rechten Pfad. Der Ärger lässt nicht auf sich warten: Russen, die scharf schießen, bedürfen der Besänftigung. Doch auch Besänftigendes will beschafft sein. Das Paar sinnt auf Unsinniges und siehe da: Geld wartet. Einziges Problem: Es wartet nicht auf sie, sondern auf Juden. Einzige Lösung: Jude werden. Paul, die fragwürdige Personifikation des Judenklischees, soll ihnen helfen. Langsam identifizieren sich Samy und Lollo mit ihren Rollen, werden dem Gewünschten immer ähnlicher und sind bereit für den dreistesten Geldbetrug aller Zeiten. Doch wo Judenkonten brach liegen, hatten auch die Nazis ihre Hand im Spiel. Wer jüdisch aussieht, muss es lange noch nicht sein. Und umgekehrt. Das Verwirrspiel hat begonnen.

Easy Money ist eine schwarze Komödie über falsche und echte Identitäten und die Frage, ob es eine jüdische Nase gibt

"Natürlich spielt das Spiel um die nachrichtenlosen Konten eine grosse Rolle - doch im Grunde wird das vermeintliche Thema von Easy Money nur angespielt, lediglich als Vorwand gebraucht: Czeslik benutzt es, um den Umgang mit Juden nach dem zweiten Weltkrieg alltäglich zu machen, um etwas viel Grundsätzlicheres darzustellen: Identitäten sind austauschbar; jeder ist der, als der er sich fühlt." (Südkurier)