Der Komponist und Cembalist Johann Gottlieb Goldberg kam in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Diensten des russischen Gesandten Graf von Keyserlingk nach Dresden. Zeitweilig war er Schüler von Johann Sebastian Bach. Dieser schrieb auf Bestellung des Grafen Keyserlingk für Goldberg die "Clavier Übung bestehend in einer Arie mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit zwei Manualen", die sogenannten "Goldberg-Variationen". - Dieter Kühn schildert die Beziehung zwischen Goldberg und seinem Dienstherrn nicht in Form eines historischen Tatsachenberichts. Vielmehr wird modellartig durchgespielt, inwieweit Musik - und Kunst überhaupt - dienstbar gemacht werden kann; inwieweit sie gesellschaftlichen Einflüssen, Pressionen, Verfälschungen unterliegt. Oder inwieweit Kunst sich angesichts dieser Eingrenzungen einen Freiheitsraum erhält, inwieweit sie historische Umgebung zu beeinflussen vermag.
Dieter Kühn: "Dieses Hörspiel, das die Frage nach Kunst und Wirklichkeit unter neuem Aspekt stellt, ist zugleich ein Hörspiel, in dem das Verhältnis von Wort und Msuik experimentierend durchgespielt wird, freilich im Rahmen einer klaren Konzeption."
Dieter Kühn
Goldberg-Variationen
Originalhörspiel von Dieter Kühn
Produktion: BR/hr 1974
mit: Ernst Jacobi
Regie: Heinz von Cramer
Produktion: ORF 1975
Musik: Wolfgang Breuer
mit: Otto David, Wolfgang Breuer
Regie: Dieter Kühn
Ursendung: BR: 28.6.1974 / ORF: 16.7.1975
Produktion: BR/hr 1974
mit: Ernst Jacobi
Regie: Heinz von Cramer
Produktion: ORF 1975
Musik: Wolfgang Breuer
mit: Otto David, Wolfgang Breuer
Regie: Dieter Kühn
Ursendung: BR: 28.6.1974 / ORF: 16.7.1975