Ulrich Zaum

Herze Leide Liebe Not
Parzival
7 D, 17 H, (Doppelbesetzungen möglich), St
UA: 17.06.2004 · Festspielbühne, Gandersheimer Domfestspiele · Regie: Johannes Klaus
Die Geschichte Parzivals beginnt mit der Geschichte Herzeleides, seiner Mutter. Sie erzählt davon, wie eine Generation der anderen ihr ungelebtes Leben, ihre Niederlagen und Träume als Last aufbürdet. Herzeleide, die als junge Frau Gahmuret, den ruhmreichsten aller Ritter, für sich gewinnt, nur um ihn gleich wieder zu verlieren. Die sich dann aus Schmerz und Wut vom höfischen Leben abwendet, ihr Kind Parzival in der Wildnis aufzieht, fern von allem, was Ritter, Kampf und Tod bedeutet.
Parzival, körperlich ein Mann, seelisch ein Kind, stolpert dann ahnungslos und unwissend ins Leben hinein. Ohne Wissen von Skrupel und Moral zieht er in die Welt hinaus, nimmt eine Frau gegen ihren Willen, erschlägt einen Mann - und tut dies alles ahnungslos und unschuldig wie ein Kind. Die Regeln der Gesellschaft bekommt er dann doch eingedrillt, aber es bleibt äußerlich. Weshalb er in der einen entscheidenden Situation, in der es gilt, aus Mitleid heraus zu handeln, versagt.

Die Geschichte von Parzival ist eine vielschichtige Parabel über den mühevollen, schwierigen Weg des Menschen zu einem selbstbestimmt und aus Mitgefühl handelnden Wesen