Mona Winter

Herzflüge
4 D, 3 H, (Doppelbesetzungen möglich), 1 Dek
UA: 06.10.2000 · Landestheater Schwaben, Memmingen · Regie: Petra Dannenhöfer
An der schwangeren Königin, die auf einer Leiter sitzt, zerren Esmeralda und Jolanda mit ihren Wünschen für das - noch - ungeborene Kind.
Sebastian Lotzer, einer mit Brille, räsoniert über das schwere Schicksal der Reichen und das schwerere der Armen, dabei rutscht ihm die Brille von der Nase.
Zwischen Kuckucksuhr und Glockenspiel regiert ein Spaß-Königspaar so vor sich hin, versehen mit den Insignien der Macht und Morgenpantoffeln, und in Ermangelung anderen Schlachtgetümmels legt der König in der nächsten Szene höchstpersönlich Hand an die Hühner, und selbst der königliche Beischlaf gerinnt zu einer kämpferischen Phantasie ...
Märchenhaft grausame und um die sogenannte Realität unbekümmerte Dinge passieren in diesem erfundenen Land, vor allem dann, wenn "das Volk" sich einmischt ...
Eine poetische Parabel auf die unregulierbaren Verhältnisse der Menschen untereinander.

"Herzflüge ist ein Stück über die zwölf Bauernartikel, geschrieben von der Münchner Autorin Mona Winter als Auftragsarbeit des Landestheaters Schwaben. Es will nicht dokumentieren, es will nicht historisieren, es zeigt eine verrückte, aus den Fugen geratene Welt, in der jeder der Protagonisten auf verlorenem Posten kämpft. In einer stimmigen Inszenierung feierte das Stück seine Uraufführung vor einem begeisterten Publikum." (Memminger Zeitung)

"Vom Krieg handeln alle ihre Stücke: vom Krieg der Männer an den Fronten und vom Liebeskrieg zwischen den Geschlechtern." (Süddeutsche Zeitung)