Peter Shaffer

Jonadab
Stück in 2 Akten
(Yonadab)
Deutsch von Jörn van van Dyck
2 D, 4 H, 6 Nebenrollen, 1 Dek
UA: 04.12.1985 · National Theatre, London · Regie: Peter Hall
DSE: 18.09.1988 · Badisches Staatstheater, Karlsruhe · Regie: Peter M. Preissler
Peter Shaffer erzählt in Jonadab die Geschichte vom Untergang des Königshauses David. Die beginnt mit der Vergewaltigung Thamars, der Tochter König Davids, durch ihren Halbbruder Amnon, angestiftet von Jonadab, dem missachteten Neffen und Vetter. Die erlittene Demütigung treibt Thamar in die Arme ihres und Amnons Bruder Absalom. Der schwört Rache, weil Thamar ihm die Erfüllung des Traums vom Geschwisterkönigpaares verspricht. Es kommt zum Brudermord, der auch den Tod des Rächers nach sich zieht. König David ist verzweifelt, nur Thamar, die Geschändete, die die Gerechtigkeiten wiederhergestellt hat, triumphiert. Und Jonadab, der dies alles in Gang setzte, dieser "biblische Salieri", der glänzende Erzähler und Conferencier, zieht sich auf seinen Beobachtungsposten zurück. Er verflucht die blutrünstige Welt, die selbstmörderischen Kriege, bleibt aber in der Rolle des einsamen Voyeurs. "Jonadab ist in Jonadabs Welt gefangen, gebunden an die Ungebundenheit. Wer schneidet mich ab?"