Heiner Goebbels

Max Black
UA: April 1998 · Théâtre Vidy-Lausanne E.T.E. · Regie: Heiner Goebbels
DSE: 14.05.1998 · das TAT im Bockenheimer Depot, Frankfurt am Main · Regie: Heiner Goebbels
Warum schlagen sich Menschen an den Kopf, wenn ihnen einfällt, was sie schon zuvor hätten wissen sollen? Wie konträr ist das Aktionsspektrum einer Hand? Wieso und wie lange funktionieren die Verabredungen, die die Menschen nonverbal miteinander eingegangen sind?

Max Black ist ein Suchender. Er ist Naturwissenschaftler und Künstler. Jedes Detail aus dem Alltag, jeder noch so kleine Fetzen eines Gedankengebäudes führt ihn zu einem Spiel mit der Logik. Der Forscherdrang kann zur Manie werden, wenn Max Black etwa die unterschiedlichen Varianten berechnet, in denen ein Mensch das Gesicht mit der Hand und dem Ellbogen abstützen kann.

Denken ist eine nicht zu bändigende Leidenschaft, furios und gewaltig. Im Selbstgespräch analysiert Max Black seine Umwelt und sich selbst. Genaue Beobachtung und exakte Beschreibung steigern sich in jeder Szene zu einer Komposition aus Klängen, Worten, Tönen und Bildern.

Heiner Goebbels lässt seinen Forscher und Künstler mit Paul Valéry, Georg Christoph Lichtenberg und Ludwig Wittgenstein sprechen. Eine „Orpheusiade des Künstlerlebens“ (Verena Auffermann) entsteht, die auch das Leiden eines denkenden Ichs benennt – subjektiv, aber gleichzeitig weltumfassend.

„Ich. Das ist mein Instrument. Ich spiele auf mir sehr unterschiedliche Melodien. Alles was ich kann – alles, was ich einst war: Dies bildet ein Instrument.“