Marcus Braun

Räuber
nach Friedrich Schiller
2 D, 16 H, (Doppelbes. möglich)
„Es ist einmal so die Mode in der Welt, daß die Guten durch die Bösen schattiert werden und die Tugend im Contrast mit dem Laster das lebendigste Colorit erhält.“ Wer kennt Die Räuber von Friedrich Schiller nicht … Da sind Franz und Karl, die wie Kain und Abel in einer Fehde liegen, sich bekriegen, um die Gunst des Vaters zu erlangen. In den von Schiller geschriebenen Räuber wird das „… Laster … mit sammt seinem ganzen innern Räderwerk entfaltet. Es löst in Franzen alle die verworrenen Schauer des Gewissens in ohnmächtige Abstractionen auf, skeletisiert die richtende Empfindung und scherzt die ernsthafte Stimme der Religion hinweg.“ Diesem ist der Autor Marcus Braun mit Entschiedenheit in der neuen Bearbeitung Die Räuber nachgegangen.

KARL VON MOOR Also damit hier kein falscher Eindruck entsteht.
Wir morden nicht zum Spaß, sondern aus höherer Gerechtigkeit.
Und das ist kein Spaß.

Marcus Braun untersucht Die Räuber mit schlanken und geraden Sequenzen. Nicht ohne Ironie geht er den Brüchen, die solchem unreflektierten Ehrgeiz innewohnen, nach und kreiert damit eine zeitgenössische Lesart, wie weit der Mensch bereit ist, seiner Angst und seinem Ehrgeiz zu verfallen.