William Mastrosimone

Total Krass
(Like Totally Weird)
Deutsch von Michael Eberth
1 D, 3 H, 1 Stimme, 1 Dek
UA: März 1998 · Actors Theatre of Louisville · Regie: Mladen Kiselov
DSE: 05.03.1998 · Junges Theater Göttingen · Regie: Christoph Wagner
In die Hollywood-Villa des Schauspielers, Drehbuchautors und Produzenten Russ Rigel sind zwei Valley Boys eingedrungen, die sich als große Fans seines Actionfilms "Primordial Rage" zu erkennen geben. Kenny, der Wortführer, 'ist' Dirk, der Held des Films. An "Primordial Rage" hat er nur eines zu bemängeln: dass sein Held Dirk am Ende stirbt. Russ und seine Freundin Jennifer beruhigen ihn - im geplanten "Sequel"-Film wird Dirk sich als lebendig herausstellen. Ansonsten versucht Russ die bewaffneten Eindringlinge mit Angeboten von Geld, Autos und Drogen aus dem Haus zu befördern - ohne Erfolg. Kenny und Jimmy quälen das Paar nach dem getreuen Vorbild des Actionfilms. Erst als Jennifer vergewaltigt und Russ Papagei in der Mikrowelle explodiert ist, vermögen Russ und Jennifer Jimmy davon zu überzeugen, dass er ihnen gegen Kenny hilft.
Als Kenny von seiner Suche nach anderen explodierbaren Haustieren zurückkommt, stehen sich schließlich die beiden Jungen gegenüber - genau wie in der Showdown-Szene von "Primordial Rage", die die beiden, wie andere Szenen, auswendig kennen. Sie schießen aufeinander...

Mit Irgendwie total krass hat William Mastrosimone einen spannenden Thriller geschrieben, der von seiner Figurenkonstellation und Ausgangssituation an Clockwork Orange erinnert. Das Stück fasziniert vor allem mit seiner Darstellung von Hollywood in der Figur des Russ Rigel als seinem völlig gewissen- und gefühllosem Repräsentanten. Dem gegenüber steht die Welt der Youngsters, ihrer trostlosen Realität in dem Moloch von L.A., die sie in die totale Flucht in die Medienwelt und die Identifikation mit ihren mächtigen, gewalttätigen Figuren treibt.