Jean-Paul Maes

Vollmondbetrachtungen
1 D, 3 H
UA: 30.1.2014 · Kaleidoskop Theater, Bettembourg · Regie: Klaus-Dieter Köhler
Im Mittelpunkt steht der Deutschlehrer Cornelius, der sich als Frau fühlt, seine Familie aus diesem Grunde verloren hat und nun, an einer neuen Schule einerseits seine Geschlechtsangleichung plant und andererseits immer wieder in der Einsamkeit der Nacht eine Parkbank aufsucht, um seine inneren Gefühle auszuleben, wo er auf den jungen Andreas trifft, der ohne die geringste Zukunftsperspektive völlig aus der Gesellschaft gestoßen wurde. Zwischen diesen beiden Verlorenen entwickelt sich langsam und zäh eine Freundschaft der großen Gegensätze. Doch es gibt auch den Sportlehrer Meyer, der durch religiös geleiteten Fanatismus davon überzeugt ist, dass in der Jugenderziehung Neigungen, wie die seines Kollegen, nichts zu suchen haben. (Jean-Paul Maes)

Liebe und Triebe im Lehrerkollegium. Frau Direktor fühlt sich von ihrem Sohn verlassen und trinkt. Der Sohn fühlt sich von seinem Vater verlassen und sucht die Nähe des Deutschlehrer. Kollege Meyer ist von allen guten Geistern verlassen und unterwirft sich bei Sexspielchen der Frau Direktor. Und der Deutschlehrer will endlich seinen männlichen Körper verlassen und findet dabei nicht nur die Liebe zu Gott.
Auf amüsante Weise beschreibt der Autor in diesem Stück den Schrecken der anderen, beim Antreffen von ihnen bis dahin nicht Bekanntem und die hieraus entstehende Ausgrenzung.