Michael Walter

Michael Walter wurde am 4. Januar 1951 in Wiesbaden geboren. Er studierte in Mannheim und Freiburg Anglistik & Philosophie und arbeitet seit 1978 als freier Übersetzer. In den 38 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit hat er über 70 Werke nahezu aller literarischen Genres (Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher) übersetzt. 1988 übernahm er einen Lehrauftrag an der Universität München für den Aufbaustudiengang „Literarisches Übersetzen“. Er ist ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Michael Walter lebt und arbeitet seit 1980 in München.

Michael Walter wurde am 4. Januar 1951 in Wiesbaden geboren. Er studierte in Mannheim und Freiburg Anglistik & Philosophie und arbeitet seit 1978 als freier Übersetzer. In den 38 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit hat er über 70 Werke nahezu aller literarischen Genres (Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher) übersetzt. 1988 übernahm er einen Lehrauftrag an der Universität München für den Aufbaustudiengang „Literarisches Übersetzen“. Er ist ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Michael Walter lebt und arbeitet seit 1980 in München.

Auszeichnungen

  • Auszeichnungen:

  • 2019

    Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen

  • 2018

    Europäischer Übersetzerpreis Offenburg

  • 2008

    Helmut-M.-Braem-Übersetzer-Preis

  • 2005

    Johann Friedrich von Cotta- Literatur und Übersetzerpreis der Stadt Stuttgart

  • 1999

    Ledig-Rowohlt-Preis

  • 1989

    Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung

DSE Frei
Theater
Arthur Miller

Der Mann, dem alles glückte

Deutsch von Michael Walter
2 D, 9 H, 2 Dek

"Die Angst vor dem Dahintreiben, genauer gesagt, die Angst davor, in eine Form des Faschismus hineinzutreiben, lag insgeheim Dem Mann, dem alles glückte, einem früheren Stück von mir, zugrunde. (...) In diesem Stück rang ich mit einer Frage, auf die es keine Antwort gibt - der Frage nach der Gerechtigkeit des Schicksals. (...)Der Mann, dem alles glückte sollte mich in all seinen zahlreichen Versionen Schritt für Schritt zu der Erkenntnis des Vater-Sohn- und Bruder-Bruder-Konflikts führen. David Bees war ursprünglich ein Waisenjunge, der in seiner Kleinstadt auf beinahe wunderbare Weise die Leiter des Erfolgs erklommen hatte. Sein Freund Amos war ein junger Baseballwerfer, dessen fanatischer Vater Pat ihn praktisch von Kindheit an trainiert hatte. Sein Sohn musste selbst in den langen Wintermonaten im Keller den Ball auf ein Ziel werfen. Kurz gesagt, Amos Leben sollte vor dem unberechenbaren Zufall geschützt werden. Pat gelingt es schließlich, einen Talentsucher für Detroit Tigers zu einem Spiel einzuladen. Der Talentsucher sieht, dass Amos gelähmt ist, sobald Spieler auf dem Schlagmal hinter ihm stehen. Im Keller musste er nur an das Ziel vor seinen Augen denken. Was Amos vor dem Versagen schützen sollte, bringt ihn zu Fall. Für David hat das einschneidende Folgen. Es isoliert ihn gefährlich von seinen Freunden in der Stadt. Eines Tages erkannte ich plötzlich, dass Amos und David Brüder waren und Pat ihr Vater. Nun beherrschte ein anderer quälender Konflikt die Geschichte. (...) Als Der Mann, dem alles glückte 1944 an den Broadway kam, gelang es dem Stück immerhin, alle Kritiker bis auf zwei völlig zu verwirren." (Arthur Miller in seiner Autobiographie Zeitkurven)

Theater
Neil Simon

Hotel Suite

Deutsch von Michael Walter
3 D, 3 H, (Doppelbesetzungen möglich), Verwandlungsdek

Dieses neue Stück ist eine Kompilation aus den drei bekanntesten Einaktern CALIFORNIA SUITE, LONDON SUITE und PLAZA SUITE.
Man trifft also wieder auf Diana und Sydney, Grace und Millie und Marvin.
Die Nacht der Oscars im Ersten Akt. Die unsinnige, gleichzeitig buchstäblich und im übertragenen Sinn berauschende Hoffnung auf die begehrte Trophäe macht die Betroffenen in erster Linie zu Opfern ihrer eigenen Ruhmsucht und bringt jede Facette ihrer Persönlichkeit, sowohl die anrührenden Verletzlichkeiten als auch die groben Eitelkeiten, mit unerbittlicher Schärfe und beißendem Spott, aber auch mit einem sehr versöhnlichen Humor ans Licht.
Der Zweite Akt beschreibt gleichermaßen die Vorbereitungen zu einer Feierlichkeit, die wie prädestiniert sind für das Genre der Gesellschaftskomödie: Diesmal die bevorstehende Hochzeit der Tochter Millies und Marvins, die sich aber im Bad der Hotelsuite zu verschanzen beliebt, solange, bis ihr zukünftiger Ehemann auf der Szene erscheint und das Zauberwort spricht. In der Zeit dazwischen, die sich ausdehnt wie eine Lebenszeit, schafft sie es, ihre beiden Eltern jeglicher Contenance zu berauben und sich voreinander und vor ihr derart zu entblößen, daß die Hochzeit danach in einem völlig zerstörten Setting mit komplett derangierten Eltern dem Zuschauer sinnlos erscheint und nurmehr wie ein Vorbild dessen, was ihr selbst blühen wird, und in einer Gesellschaft wie der dort beschriebenen vielleicht sogar jedem, der solch ein Wagnis einzugehen versucht.

DSE Frei
Theater
Dan Freudenberger

Informed Consent

Deutsch von Michael Walter
3 D, 4 H, Verwandlungsdek

Dr. Melanie Hunter ist eine engagierte, hochmotivierte Onkologin an einer Universitätsklinik. Sie und ihr Forschungsteam haben ein nebenwirkungsarmes Medikament zur Behandlung von Brustkrebs entwickelt, das gerade die klinische Arzneimittelprüfung durchläuft, bevor es zugelassen wird. Melanie baut darauf, dass dieses prestigeträchtige Projekt ihr die Festeinstellung bringen wird, die ihr frauenfeindlicher Chefarzt ihr bislang verweigert hat. Als die junge Shauna mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium eingeliefert wird, weil sie keines der herkömmlichen Medikamente verträgt, wird sie in die Patientengruppe aufgenommen, an der das Medikament getestet wird. Die Studie wird von Melanies Kollegen David geleitet, mit dem sie auch privat liiert ist. Zunächst läuft alles gut, es geht Shauna besser, aber dann bekommt sie heftige Blutungen, und Melanie muss zu ihrem Entsetzen erfahren, dass die Patientin schwanger ist, denn Schwangere sind ausdrücklich ausgenommen von der klinischen Studie. Das Herz des Kindes schlägt nicht mehr, und die Ärztin muss einen Abbruch vornehmen. Noch bevor Melanie beginnen kann zu eruieren, wie es zu diesem Fehler kam, teilt der Chefarzt ihr mit, dass er sie mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert, nachdem das Ethik-Komitee des Krankenhauses eine Anzeige gegen Melanie wegen arglistiger Täuschung erhalten hat und eine Untersuchung einleitet. Somit ist Melanie von allen Informationen abgeschnitten und sieht möglicherweise dem Ende ihrer beruflichen Laufbahn entgegen, scheinbar zur Tatenlosigkeit verdammt. Wer hat die Anzeige erhoben? Wer streut weitere, ihr schädliche Gerüchte im Zusammenhang mit dem neuen Medikament?
Daniel Freudenberger hat mit Informed Consent einen spannenden, komplexen Thriller aus der Welt der modernen Medizin geschrieben, der in einem überraschenden Showdown endet.

DSE Frei
Theater
Edward Albee

Me, Myself and I

Deutsch von Michael Walter
2 D, 3 H, St

Im neuesten Stück von Edward Albee geht es um Identität und Selbst, um Abhängigkeiten und Unabhängigkeit im Kontext von Familie. Und der Altmeister hatte ganz offensichtlich Spaß beim Schreiben dieses absurden Stücks, mit dem er seine Zuschauer reichlich verwirrt.
Kein Albee-Familienstück ohne die Figur der unaufmerksamen, nachlässigen Mutter. Die Mutter in Me, Myself and I hat achtundzwanzigjährige eineiige Zwillinge, die sie nicht auseinanderhalten kann. Was sicher nicht nur, aber vielleicht auch daran liegt, dass sie beide Otto heißen, obwohl einer OTTO (laut) ist und der andere otto (leise). Der Vater der Zwillinge hat sich direkt nach ihrer Geburt aus der Familie verabschiedet und ist seitdem verschollen. Kurz danach ist der Mann, der einfach als „Dr.“ bekannt ist, in Mutters Leben und Bett aufgetaucht – als ihr Psychiater? - und seitdem nicht von dort gewichen.

Zu Beginn des Stücks verkündet der Großbuchstaben-Otto, der laute Otto, dass er zwei Dinge beschlossen hat, nämlich dass er Chinese wird – denn die Zukunft liegt im Asien und er will daran teilhaben – und dass sein Bruder nicht mehr existiert. Verständlicherweise ist die Familie von diesen Aussagen beunruhigt, allen voran Kleinbuchstaben-Otto, dem seine Negierung Kummer macht. OTTO hat leichtes Spiel, seine Mutter davon zu überzeugen, dass einer ihrer Söhne nur in ihrer Einbildung existiert…

Theater
David Hare

The Blue Room

Deutsch von Michael Walter
1 D, 1 H, Verwandlungsdek

Warum nicht wir zwei? Warum nicht heute nacht? Die Spielregeln sind klar und allgemein bekannt. Zwei Menschen begegnen sich flüchtig, begehren sich, tauchen sich in die Illusion, eine einzigartige Verbindung miteinander eingegangen zu haben, genießen die Idee der 'großen Liebe', obwohl sie es besser wissen und schon im nächsten Augenblick sich einem anderen Menschen zuwenden, mit diesem eine andere Seite ihrer selbst ausleben.
Auf Vorschlag des britischen Regisseurs Sam Mendes ("American Beauty"), hat David Hare den Reigen für ihn bearbeitet und in einer heutigen Großstadtsituation angesiedelt. Die Uraufführung dieser Bearbeitung mit dem Titel The Blue Room fand im Donmare Warehouse in London statt. Es spielten Nicole Kidman und Ian Glen.
Der Fokus der Betrachtung liegt auf dem Arrangement, das die Einzelnen mit sich selbst gemacht haben - die eigene Eitelkeit wird in den kurzweiligen Begegnungen gepflegt, das Selbstbewusstsein gestärkt, indem der Partner in einer anderen, 'niedrigeren' Gesellschaftsschicht, mit großem Altersunterschied oder mit geringerem Bildungsgrad gesucht wird. Das Fremde, das Andere zieht an. The Blue Room ist eine Studie, die Männer und Frauen auf der Suche nach Liebe zeigt, immer wieder verwechselt mit dem sexuellen Abenteuer. Vor allem zeigt sich hier das Dilemma, diese Verwechslung bewusst einzugehen: ihre große Einsamkeit und die Unruhe, andere Menschen zu konsumieren, um letztendlich von ihnen konsumiert zu werden.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch