Theater

Stefan Zweig

Angst

nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig

In seiner 1920 veröffentlichten Novelle Angst wirft Zweig einen scharfsinnigen Blick auf eine Gesellschaft, die nur den verlogenen Umgang mit der Dialektik von Lüge und Wahrheit kennt, und leuchtet mit psychologischem Spürsinn die Innenwelt einer Frau aus, die in einer „trägen, windstillen“ Ehe mit einem erfolgreichen Juristen lebt. Von ihrem Geliebten kommend, einem Musiker, wird sie an dessen Hauseingang von einer heimlichen Mitwisserin abgefangen, die sich als seine verlassene Freundin ausgibt und sie fortan mit stetig wachsenden Forderungen erpresst. Immer größer wird das Bedürfnis der Ehefrau, sich in einem befreienden Akt ihrem Mann anzuvertrauen. Doch je länger sie den erlösenden Moment ungenutzt verstreichen lässt, desto unmöglicher scheint es, jemals zur Wahrheit zurückzufinden. Als sie sich in dem selbst gezimmerten Lügengebäude zu verlieren droht und ihr der Selbstmord als einzig möglicher Ausweg erscheint, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.

2 D, 3 H, 2 Kinder

UA: 28.07.2010 · Salzburger Festspiele in Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen · Regie: Jossi Wieler

Aufführungsarchiv

05
Juli 2012
Stefan Zweig

Angst

Theater
Regie Wolfgang Gropper
Theater Theater Erlangen, Erlangen

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Stefan Zweig

Jeremias

2 D, 10 H, Nebenrollen, Verwandlungsdek

Die Geschichte der Israeliten hat große Künstler der Moderne angeregt, Stoffe des ALTEN TESTAMENTS zu gestalten.
Zu den fast unbekannten Werken dieser Art gehört die dramatische Dichtung von Stefan Zweigs JEREMIAS. Beginnt Thomas Mann mit der Stammesgeschichte, so schildert Zweig den Untergang des Stammes Juda.
Nach wechselvoller Geschichte und einer politischen Glanzzeit des Königreiches Israel unter den Königen Saul, David und Salomo kam es 843 v. Chr. zur Teilung des Reiches in Israel und Juda. Juda mit Jerusalem war in die großen Welthändel Vorderasiens verstrickt und dem König Nebukadnezar tributpflichtig. Nationale Kräfte wollten sich vom Tribut befreien und als Kinder Gottes nicht Götzendienern gehorchen. So forderten Nationalisten und aufgehetztes Volk vom König Zedeika den Krieg gegen den mächtigeren Nebukadnezar.
Jeremias sieht in furchtbaren Visionen die Zerstörung Jerusalems und das Ende seines Volkes voraus. Von Gott beauftragt, versucht er, König, Priester und Volk zu warnen. Doch vergeblich. Falsch beraten und in Hochmut gegenüber Jeremias beschließt der König den von vornherein aussichtslosen Krieg und reißt das Volk ins Verderben. Er zieht in die Gefangenschaft. Aber in der Niederlage erkennt es seine Schuld und findet Kraft zum Ertragen der Leiden. Der Sieger wird zum Besiegten. Das Werk schließt mit den Worten:
"Man kann das Unsichtbare nicht besiegen!
Man kann Menschen töten, aber nicht den Gott, der in ihnen lebt.
Man kann ein Volk bezwingen, doch nie seinen Geist!" (Dr. Marta Mierendorff)

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