Theater

Stefan Slupetzky, Stefan Zweig

Vierundzwanzig Stunden im Leben einer Frau

Nach der gleicnhnamigen Novelle

In einer Hotelpension an der französischen Riviera herrscht großes Entsetzen unter den Gästen als bekannt wird, dass eine der ehrbaren Damen plötzlich ihren Ehemann und die Kinder verlassen hat, um mit einem jungen Kavalier auf und davon zu gehen. Alle verurteilen diese Madame Delion wegen ihres Vergehens gegen die Konvention, nur ein alleinreisender Schriftsteller verteidigt sie. Auf diese Weise macht er Bekanntschaft mit der alleinreisenden Claire Colman. Durch sein Verhalten ermutigt, vertraut sie ihm an, dass sie selbst vor vielen Jahren bereit war, einer leidenschaftlichen Liebe nachzugeben und dabei fast alles verloren hätte. Im Rückblick lässt sie diesen außergewöhnlichen Tag, diese vierundzwanzig schicksalhaften Stunden ihres Lebens nocheinmal lebendig werden.

4 D, 9 H

UA: 8.7.2006 · Festspiele Reichenau · Regie: Alfred Kirchner

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Stefan Zweig

Jeremias

2 D, 10 H, Nebenrollen, Verwandlungsdek

Die Geschichte der Israeliten hat große Künstler der Moderne angeregt, Stoffe des ALTEN TESTAMENTS zu gestalten.
Zu den fast unbekannten Werken dieser Art gehört die dramatische Dichtung von Stefan Zweigs JEREMIAS. Beginnt Thomas Mann mit der Stammesgeschichte, so schildert Zweig den Untergang des Stammes Juda.
Nach wechselvoller Geschichte und einer politischen Glanzzeit des Königreiches Israel unter den Königen Saul, David und Salomo kam es 843 v. Chr. zur Teilung des Reiches in Israel und Juda. Juda mit Jerusalem war in die großen Welthändel Vorderasiens verstrickt und dem König Nebukadnezar tributpflichtig. Nationale Kräfte wollten sich vom Tribut befreien und als Kinder Gottes nicht Götzendienern gehorchen. So forderten Nationalisten und aufgehetztes Volk vom König Zedeika den Krieg gegen den mächtigeren Nebukadnezar.
Jeremias sieht in furchtbaren Visionen die Zerstörung Jerusalems und das Ende seines Volkes voraus. Von Gott beauftragt, versucht er, König, Priester und Volk zu warnen. Doch vergeblich. Falsch beraten und in Hochmut gegenüber Jeremias beschließt der König den von vornherein aussichtslosen Krieg und reißt das Volk ins Verderben. Er zieht in die Gefangenschaft. Aber in der Niederlage erkennt es seine Schuld und findet Kraft zum Ertragen der Leiden. Der Sieger wird zum Besiegten. Das Werk schließt mit den Worten:
"Man kann das Unsichtbare nicht besiegen!
Man kann Menschen töten, aber nicht den Gott, der in ihnen lebt.
Man kann ein Volk bezwingen, doch nie seinen Geist!" (Dr. Marta Mierendorff)

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