Theater

Judith Kuckart

Carmen - Ein deutsches Musical

Libretto

Das Musical beginnt im Nachkriegsdeutschland. Einen historischen Augenblick lang sind die Verhältnisse unübersichtlich. In diesem einen Augenblick, bevor der amerikanische Traum und das Wirtschaftswunder die Richtung weisen, sind die Außenseiter den so genannten bürgerlichen Existenzen überlegen, weil sie besser wissen, wie man überlebt. So eine ist Carmen: Herkunft und Schicksal der Frau liegen im Dunkeln, als sie nach dem Krieg in einer großen deutschen Stadt auftaucht. So eine ist nicht zu fassen und fasziniert. Sie weckt Sehnsüchte, Be wunderung, Ängste, bei Männern und bei Frauen.

Marie ist eine Frau mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Sie liebt Jo. Jo ist ein Sohn aus gutem Haus, dessen jungenhafter Charme alle bezaubert. Er ist in die Liebe zu Marie wie in ein Kleidungsstück hineingewachsen und merkt zu spät, dass ohne Marie alles nichts ist. Denn zuvor hat Carmen ihn in ihre Halbwelt entführt, und Jo hat sich in seine Entführerin verliebt. Es kommt, wie es kommen muss... (Ankündigung der Bad Hersfelder Festspiele)

Die Musik zu dem Musical stammt von Wolfgang Schmidtke, der sich am Jazz, der Unterhaltungsmusik im Nachkriegsdeutschland, orientierte und diesen mit bekannten Stücken aus der klassischen Carmen-Oper kombinierte.

Auftragsarbeit für die Bad Hersfelder Festspiele

3 D, 5 H, Chor

UA: 16.06.2010 · Freilichtspiele, Bad Hersfelder Festspiele · Regie: Nico Rabenald

Kritiken

Frankfurter Rundschau

„Es mag abwegig erscheinen, die berühmte Geschichte um eine fatale Leidenschaft ganz anders zu erzählen, aber in Bad Hersfeld ist nun in der Regie Nico Rabenalds ein mehr als passables Musical zu sehen, das man sich auch gut in Stadttheatern vorstellen kann.“

Hessische Allgemeine

„Die Besucher ... spendeten heftigen Beifall, teils stehend. ... Die Habanera, das berühmteste musikalische Motiv aus Georges Bizets Oper, zieht sich leitmotivisch durch das ganze Stück. Erst akzentuieren einige scharf konturierte Bläsertöne die Synkopen, dann baut Carmen die drängende Melodie in ihre Verführung des schüchternen Jo ein.“

blickpunkt musical

„Die Besucher ... spendeten heftigen Beifall, teils stehend. ... Die Habanera, das berühmteste musikalische Motiv aus Georges Bizets Oper, zieht sich leitmotivisch durch das ganze Stück. Erst akzentuieren einige scharf konturierte Bläsertöne die Synkopen, dann baut Carmen die drängende Melodie in ihre Verführung des schüchternen Jo ein.“

Frankfurter Rundschau

„Es mag abwegig erscheinen, die berühmte Geschichte um eine fatale Leidenschaft ganz anders zu erzählen, aber in Bad Hersfeld ist nun in der Regie Nico Rabenalds ein mehr als passables Musical zu sehen, das man sich auch gut in Stadttheatern vorstellen kann.“

Hessische Allgemeine

„Die Besucher ... spendeten heftigen Beifall, teils stehend. ... Die Habanera, das berühmteste musikalische Motiv aus Georges Bizets Oper, zieht sich leitmotivisch durch das ganze Stück. Erst akzentuieren einige scharf konturierte Bläsertöne die Synkopen, dann baut Carmen die drängende Melodie in ihre Verführung des schüchternen Jo ein.“

blickpunkt musical

„Die Besucher ... spendeten heftigen Beifall, teils stehend. ... Die Habanera, das berühmteste musikalische Motiv aus Georges Bizets Oper, zieht sich leitmotivisch durch das ganze Stück. Erst akzentuieren einige scharf konturierte Bläsertöne die Synkopen, dann baut Carmen die drängende Melodie in ihre Verführung des schüchternen Jo ein.“

Aufführungsarchiv

16
Juni 2010
Judith Kuckart

Carmen - Ein deutsches Musical

Theater
UA
Regie Nico Rabenald
Theater Bad Hersfelder Festspiele, Bad Hersfeld

Weitere Stücke

Alle Stücke
Theater
Audio
Judith Kuckart

Melancholie I oder Die zwei Schwestern

4 D, 2 H, 1 K, 3 Tänzerinnen/Schauspielerinnen, Verwandlungsdek

"Elsa hat eine Schwester: Lili.
Lili hat einen Mann: Ossip.
Wladimir hat niemanden, liebt aber Lili.
Lili weiß nicht genau, ob ihre Schwester Elsa nicht doch den Dichter Wladimir liebt, ein bißchen wenigstens. Also liebt Lili den Dichter Wladimir Majakowski auch ein bißchen und nimmt dafür den Mann Majakowski in Kauf. Die Schwestern Elsa und Lili Kagan suchen - jede für sich - einen Dichter, der für sie Verse schreibt. Elsa findet als Elsa Triolet den Schriftsteller Louis Aragon. Lili findet als Lili Brik den Dichter Wladimir Majakowski. So gehen beide Schwestern in die Literatur ein." (Judith Kuckart)

"Eine personnage de distance", ein Modell aus der Literatur, aus der Geschichte oder der Kunst erlaubt zu erzählen, von Kunst und Leben, vom Widerstand gegen den Gang der Ereignisse, vom Tod endlich. In der Annäherung an das Modell entfernt sich der Erzählende zugleich, um Platz zu machen für ein fiktives Wesen auf der Bühne, das zugleich das Original und längst ein anderer ist. Raum und Zeit wechseln gen Heute. Hier. Jetzt. Denn wer von anderen berichtet, und sei es über Jahrhunderte hinweg, der erzählt, so, wie er erzählt, von sich und seinen Begegnungen mit Lebenden und Toten." (Jörg Aufenanger, Judith Kuckart)

Darin liegt die unerwartete Aufforderung an Schauspieler- und TänzerInnen, sich mit den leisen Zwischentönen von Melancholie, Erotik und Komik an die Figuren anzunähern, sich durch die Figuren hindurchzuschreiben, um die Geschichte in den Raum zu setzen.

Digitales Textbuch