Das Musical beginnt im Nachkriegsdeutschland. Einen historischen Augenblick lang sind die Verhältnisse unübersichtlich. In diesem einen Augenblick, bevor der amerikanische Traum und das Wirtschaftswunder die Richtung weisen, sind die Außenseiter den so genannten bürgerlichen Existenzen überlegen, weil sie besser wissen, wie man überlebt. So eine ist Carmen: Herkunft und Schicksal der Frau liegen im Dunkeln, als sie nach dem Krieg in einer großen deutschen Stadt auftaucht. So eine ist nicht zu fassen und fasziniert. Sie weckt Sehnsüchte, Be wunderung, Ängste, bei Männern und bei Frauen.
Marie ist eine Frau mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Sie liebt Jo. Jo ist ein Sohn aus gutem Haus, dessen jungenhafter Charme alle bezaubert. Er ist in die Liebe zu Marie wie in ein Kleidungsstück hineingewachsen und merkt zu spät, dass ohne Marie alles nichts ist. Denn zuvor hat Carmen ihn in ihre Halbwelt entführt, und Jo hat sich in seine Entführerin verliebt. Es kommt, wie es kommen muss... (Ankündigung der Bad Hersfelder Festspiele)
Die Musik zu dem Musical stammt von Wolfgang Schmidtke, der sich am Jazz, der Unterhaltungsmusik im Nachkriegsdeutschland, orientierte und diesen mit bekannten Stücken aus der klassischen Carmen-Oper kombinierte.