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Judith Kuckart

Paradiesvögel

Eine kleine Stadt probt Carmen, das Musical, ein Freiluftspektakel. Geschrieben vom poetisch angehauchten Polizisten Hannes, der emotional zwischen seiner Sandkastenliebe Marie und einer ukrainischen Schuhverkäuferin schwankt, seiner Carmen. Inszeniert von Oberstudienrat Venzke, dem als Regieassistent Leonhard vom Philatelie-Laden zur Hand geht. Und gespielt nicht zuletzt von Anekdoten-Karl und seiner Kati, die wirklich wissen, was Liebe ist. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, die Premiere steht bevor. Nur regnen darf es nicht!

Judith Kuckart hat eine romantisch-melancholische Musiktheaterkomödie geschrieben, in der die Leidenschaft einer Carmen immer stärker auf das Leben der Kleinstädter abfärbt. Und so proben sie und diskutieren sie, spielen sie und lästern sie, streiten sie und lieben sie, diese Paradiesvögel, von Probe zu Probe, von Tag zu Tag bis zu ihrem großen Auftritt. Und der wird dann auch noch so ganz anders als erwartet...

3 D, 8 H

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Judith Kuckart

Melancholie I oder Die zwei Schwestern

4 D, 2 H, 1 K, 3 Tänzerinnen/Schauspielerinnen, Verwandlungsdek

"Elsa hat eine Schwester: Lili.
Lili hat einen Mann: Ossip.
Wladimir hat niemanden, liebt aber Lili.
Lili weiß nicht genau, ob ihre Schwester Elsa nicht doch den Dichter Wladimir liebt, ein bißchen wenigstens. Also liebt Lili den Dichter Wladimir Majakowski auch ein bißchen und nimmt dafür den Mann Majakowski in Kauf. Die Schwestern Elsa und Lili Kagan suchen - jede für sich - einen Dichter, der für sie Verse schreibt. Elsa findet als Elsa Triolet den Schriftsteller Louis Aragon. Lili findet als Lili Brik den Dichter Wladimir Majakowski. So gehen beide Schwestern in die Literatur ein." (Judith Kuckart)

"Eine personnage de distance", ein Modell aus der Literatur, aus der Geschichte oder der Kunst erlaubt zu erzählen, von Kunst und Leben, vom Widerstand gegen den Gang der Ereignisse, vom Tod endlich. In der Annäherung an das Modell entfernt sich der Erzählende zugleich, um Platz zu machen für ein fiktives Wesen auf der Bühne, das zugleich das Original und längst ein anderer ist. Raum und Zeit wechseln gen Heute. Hier. Jetzt. Denn wer von anderen berichtet, und sei es über Jahrhunderte hinweg, der erzählt, so, wie er erzählt, von sich und seinen Begegnungen mit Lebenden und Toten." (Jörg Aufenanger, Judith Kuckart)

Darin liegt die unerwartete Aufforderung an Schauspieler- und TänzerInnen, sich mit den leisen Zwischentönen von Melancholie, Erotik und Komik an die Figuren anzunähern, sich durch die Figuren hindurchzuschreiben, um die Geschichte in den Raum zu setzen.

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