Theater

Maria Milisavljevic

Der Staub der Prärie

Ein Western von Maria Mili the Kid Milisavljevic

Ein Barbierladen und die unendlichen Weiten der Prärie:

Viel mehr braucht es nicht, um die Geschichte der Familie King zu erzählen.

Charley King versucht mit seinem Laden in einem namenlosen Ort irgendwo fernab der Eisenbahnstrecke sich und seine Familie über Wasser zu halten, während sein kleinkrimineller Bruder Flint und seine arbeitslose Schwester Sarah im Hinterzimmer illegalen Fusel namens „Moonshine“ mixen.

Staub wird aufgewirbelt, als der Sheriff John, Charleys einziger Kunde, erfährt, dass der Bürgermeister der Stadt ein Waffenverbot durchsetzen will. John befürchtet einen Aufstand, und genau den bereitet Flint mit unfreiwilliger Hilfe von Sarah und einer Kiste Dynamit vor. Denn: „Was ist schon ein Mann ohne seine Waffen", wie Mama King im vollsten Einverständnis mit ihrem Lieblingssohn Flint feststellt.

Die goldene Ära des amerikanischen Western ist vorbei, aber ihre Musik, ihre Bilder und ihre ikonischen Figuren sind fester Teil unserer Imagination geworden.

Good Cops vs. Bad Guys, Recht vs. Das Gesetz des Stärkeren, Kultur vs. Natur. In Maria Milisavljevics eigens für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau geschriebenem Stück prallen die bekannten Westernklischees in einer ausgestorbenen Kleinstadt aufeinander und entfesseln ein Familiendrama mit politischer Tragweite – und mit Showdown. (Ankündigung Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau)

Auftragsarbeit für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau

2 D, 3 H

UA: 04.03.2023 · Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau · Regie: Lisa Pauline Wagner

Kritiken

nachtkritik

„Eine Mischung aus Shakespeare-Schlüssen und "Spiel mir das Lied vom Tod". Mit sichtlichem Behagen gespielt und dankbar angenommen.“

nachtkritik

„Eine Mischung aus Shakespeare-Schlüssen und "Spiel mir das Lied vom Tod". Mit sichtlichem Behagen gespielt und dankbar angenommen.“

Aufführungsarchiv

04
März 2023
Maria Milisavljevic

Der Staub der Prärie

Theater
UA
Regie Lisa Pauline Wagner
Theater Gerhart-Hauptmann-Theater, Görlitz

Weitere Stücke

Alle Stücke
Junges Theater
Maria Milisavljevic

Das schaffen wir! Oder: Einer hat die Absicht eine Mauer zu bauen.

4 Darsteller:innen

“Das war’s jetzt mit Ihrer Entscheidungsfreiheit. Jetzt entscheide ich und Sie machen gefälligst, was ich Ihnen sage. Hier ist er: der erste Stein. Herrgott, was tun Sie da? Sie sollen den doch nicht werfen. Jetzt nehmen Sie den Arm runter. Das war also nun wirklich nicht meine Absicht. Steine schmeißen und hier rumfuchteln. Arm runter und Lächeln. Die Geschichtsschreibung, vergessen Sie die nie! Sonst heißt es in fünfzig Jahren, wir hätten nicht gewusst, was wir tun. Hätten es nicht besser gewusst, dabei wissen wir das doch ganz genau. Also. Heben Sie den Stein jetzt wieder auf und legen Sie ihn hier her. Hier, wo ich stehe. Schaut doch schön aus, oder? Und wie fühlt es sich an, Teil von etwas Großem zu sein?”

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des deutschen Mauerfalls und der Wiedervereinigung konfrontiert Maria Milisavljevic das Publikum mit einem selbsternannten Vertreter, der die Absicht hat (k)eine Mauer zu bauen. Mit schneidend präziser Sprache und analytischem Blick stellt sie die Denkmuster und die ideologische Rhetorik, die es immer wieder ermöglichen, Mauern zu errichten, aus und führt uns auch unsere eigenen Grenzen im Denken vor. Ein politisches Stück für Junge Menschen, das schmerzlich bewusst werden lässt, dass das Errichten von Mauern nicht nur ein einmaliges geschichtliches Ereignis ist, sondern nichts an aktueller Brisanz eingebüßt hat.

Theater
Maria Milisavljevic

Peer Gynt (she/her)

6 D, 4 H

Peer Gynt - Narzisst, Lebenskünstler, Lügner: Henrik Ibsen erzählt in seinem "nordischen Faust" in vielen Stationen die Biographie eines Egomanen, die auch über 150 Jahre später in ihren Grundzügen unserer heutigen Gesellschaft entsprungen sein könnte. Deshalb hat das Theater Regensburg seine Hausautorin Maria Milisavljevic beauftragt, eine Überschreibung des Stoffes aus heutiger Perspektive anzufertigen.

Peer Gynt ist Mensch. Und im 21. Jahrhundert ist Peer auch Frau. Eine Frau, die lügt. Immer wieder. Mit den wildesten Geschichten träumt sie sich fort aus ihrem trostlosen Leben, in dem ihr Vater im Suff die Existenzgrundlage der Familie vernichtet hat und ihre Mutter Aase und sie in der Not sitzen ließ. Sie sehnt sich nach Ruhm und Anerkennung und wird doch von allen nur belächelt. Im Dorf gibt es keinen Platz für sie - denn sie weigert sich, sich als Frau von der Gesellschaft instrumentalisieren zu lassen. Je mehr Ablehnung sie spürt, desto phantasievoller werden ihre Lügen, mit welchen sie jeglichen familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen entkommt. Nach Aases Tod wird sie von dem Lebensmotto "Sei Dir selbst genug" nicht nur geleitet, sondern regelrecht in einer lebenshungrigen wie manischen Suche nach sich selbst durch die Welt getrieben, ständig oszillierend zwischen Sein und Schein. Wer sich selbst immertreu ist, muss andere zwangsläufig enttäuschen.

Doch was bleibt dann am Ende, nach einem scheinbar schillernden Leben als Außenseiterin? Wohin mit der Angst vor Mittelmäßigkeit, der Sucht nach Selbstinszenierung und der ständigen Suche nach Bestätigung und Liebe? (Ankündigung Theater Regensburg)


Digitales Textbuch