Theater
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Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Hörspiel mit einer „Anmerkung zu der etwaigen Umsetzung des Skripts auf einer Theaterbühne“

Ein somalischer Pirat bittet vor dem Hamburger Landgericht um Verständnis für seinen Überfall auf das Frachtschiff MS Taipan und beklagt den Verlust seines Freundes Tofdau. Hauptfeldwebel Pellner und der Gefreite Dorsch fahren mit einem Patrouillenboot hinein in die Regenwälder Afghanistans. Ihr Auftrag: Liquidierung eines durchgedrehten Oberstleutnants. Die Reise führt immer tiefer in eine wirr wuchernde Welt, in der koloniale Geschichte und neokolonialistische Realitäten untrennbar miteinander verbunden sind. Immer weiter entfernen sie sich von der sogenannten Zivilisation, hinein in die Wildnis und Dunkelheit. Als der ertrunkene Pirat Tofdau unerwartet in die Geschichte zurückkehrt und in der Finsternis um Hilfe fleht, wird er von Hauptfeldwebel Pellner erschossen. Denn in dieser Erzählung ist kein Platz mehr für einen Fremden.

Skurril und filigran, ironisch und zugleich unendlich traurig beschreibt Wolfram Lotz in seinem Hörspiel Die lächerliche Finsternis unsere Unfähigkeit, das Fremde wirklich verstehen zu können: Das Grauen eines weit entfernten Kriegs, eine andere Kultur, einen anderen Menschen und zuletzt sogar sich selbst.

frei zu besetzen

UA: 06.09.2014 · Akademietheater Wien · Regie: Dušan David Parízek

Ursendung: 22.02.2015 · SWR · Regie: Leonhard Koppelmann

Übersetzt in Czech, English, Estonian, French, Hungarian, Portuguese, Russian, Slovenian, Spanish, Swedish, Turkish

Aufführungsarchiv

06
September 2014
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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UA
Regie Dušan David Parízek
Theater Burgtheater GmbH, Wien
08
November 2014
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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DE
Regie Regie:
Theater Thalia Theater GmbH, Hamburg
14
Dezember 2014
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Daniela Löffner
Theater Deutsches Theater, Berlin
18
Dezember 2014
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Robert Gerloff
Theater Theater & Philharmonie Essen GmbH, Essen
10
Januar 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Felicitas Braun
05
März 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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SEA
Regie Andreas Herrmann
Theater Luzerner Theater, Luzern
15
Mai 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Stephan Roppel
Theater Theater Winkelwiese, Zürich
29
Mai 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Aike Hannemann
12
September 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Alice Asper
13
September 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Milena Fischer
20
September 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Hannes Weiler
Theater Theater Regensburg, Regensburg
26
September 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Michael von zur Mühlen
22
Oktober 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Jan Langenheim
29
Oktober 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Christoph Todt
Theater Staatstheater Meiningen, Meiningen
14
November 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Catja Baumann
Theater Salzburger Landestheater, Salzburg
26
November 2015
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Martin Schulze
12
Februar 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Caro Thum
Theater Stadt Ingolstadt, Ingolstadt
09
April 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Christoph Todt
Theater Landestheater Eisenach, Eisenach
11
Mai 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Mario Matthias
Theater Bühnen Bern, Bern
05
Juni 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Marcus Lobbes
11
Juni 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Hermann Drexler
15
September 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Fabian Kametz
17
September 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Eva Lange
02
Dezember 2016
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Moritz Nikolaus Koch
Theater Theater für Niedersachsen, Hildesheim
31
März 2017
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Markus Steinwender
Theater Theater an der Rott, Eggenfelden
21
Oktober 2017
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Sören Hornung
29
Oktober 2017
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Stephan Kasimir
19
November 2017
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Holger Runge
Theater Schlosstheater Moers, Moers
04
Januar 2018
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Andreas von Studnitz
Theater Theater Ulm, Ulm
20
Januar 2018
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Rudolf Frey
15
Februar 2019
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Wolfgang Maria Bauer
14
März 2019
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Lukian Guttenbrunner
12
April 2019
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Theater neue Bühne Senftenberg, Senftenberg
15
Juni 2019
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Yvonne Kespohl
Theater Pfalztheater Kaiserslautern, Kaiserslautern
07
September 2019
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Theater Theater der Altmark, Stendal
29
Februar 2020
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Selina Girschweiler
25
April 2020
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Regie:
Theater Theater Heilbronn, Heilbronn
05
Dezember 2020
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Jonas Knecht
Theater Genossenschaft Konzert und, St. Gallen
05
März 2022
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Jonas Fürstenau
Theater Schauspiel Leipzig, Leipzig
02
November 2024
Wolfram Lotz

Die lächerliche Finsternis

Theater
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Regie Charlotte S. Garraway
Theater Gerhart-Hauptmann-Theater, Görlitz

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Wolfram Lotz

Heilige Schrift I

frei zu besetzen

In die HEILIGE SCHRIFT I begibt sich Wolfram Lotz auf eine irrsinnige Reise in seinen eigenen Kopf. Auf der Suche nach dem Kern des Schreibens, nach dem Sinn von Kunst und der Frage danach, was als solche überhaupt zu bezeichnen wäre, irrt er in diesem Tagebuchfragment durch sein eigenes Leben und versucht, die Botschaften zu entschlüsseln, die sein Umfeld ihm bewusst oder unbewusst sendet. Hierzu befragt der Autor sich und seine Wahrnehmung unentwegt selbst, verwandelt sich in Miley Cyrus und Peter Handke und beschreibt schöne Momente und traurige, frustrierende, ausweglose, irritierende und widersprüchliche – indem er sie mit sprachlichen Schlaglichtern ganz kurz erhellt, um sie dann wieder ins Dunkel zu tauchen, so flüchtig wie Kellerasseln, die in Bewegung geraten, wenn das Licht auf sie fällt, um dann sofort wieder verschwunden zu sein.

In der Flüchtigkeit dieser Beschreibungen liegt eine fragile Schönheit, der nur schwer zu entkommen ist. Die Bilder, die Wolfram Lotz findet, sind größenwahnsinnig und bescheiden zugleich. Wie radikal muss der Anspruch eines Autors an sich selbst sein? Wie radikal der Anspruch an die Welt? Wolfram Lotz geht diesen Fragen in seinem 800-seitigen Tagebuch mit einer so verlockenden und humorvollen Leichtigkeit nach, dass erst nach und nach ins Bewusstsein sickert, welch bodenlose Abgründigkeit darunter lauert.

Die HEILIGE SCHRIFT I ist im April 2022 beim S. Fischer Verlag erschienen.



Theater
Wolfram Lotz

Der große Marsch

2 D, 13 H, 1 Kind, 1 Gruppe echter Sozialhilfeempfänger, 21 mongoloide Kinder, 50 wunderschöne Frauen

„Die meisten Theaterleute sind (natürlich gibt es Ausnahmen) Arschgesichter.“ Mit dieser Zueignung beginnt der Autor seinen Großen Marsch durch alle erdenklichen Kapitalismuskritik-Klischees und festgefahrenen Sichtweisen, die sich so in den letzten Jahren auf dem Theater in Deutschland durchgesetzt haben und zum neuen Maßstab geworden sind. Am Ende gibt er die Sicht frei auf einen neuen, radikalen, anarchistischen, poetischen und auch ratlosen Blick auf die Welt, der alle Erwartungshaltungen an die Kunst und alle Standardisierungen eines politischen Diskurses abschütteln und neues Terrain erobern will.
Die Form des Stücks ist eine Revue, kraftvoll und extrem witzig. Durch den Abend führt eine aggressive, politisch korrekt verblödete Schauspielerin. Themen und Gäste sind unter anderem die RAF, Horst Mahler, Josef Ackermann, Arbeitgeberpräsident Hundt, Bakunin, Hamlet, Prometheus, der Autor selbst mitsamt seiner Mutter, „die Wirklichkeit“ in Form einer Gruppe von Sozialhilfeempfängern, der Wunsch nach Unsterblichkeit und ein wunderschönes, unspektakuläres Gedicht.
Lotz sprengt die Mittel des Machbaren und reizt das Theater mit all seinen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten aus. Seine eigenwillige Form erscheint beinahe unspielbar und zwingt jedes Regieteam zur kämpferischen Auseinandersetzung mit Autor und Text. Wer dieses Stück inszeniert, muss sich einiges einfallen lassen, im Grunde muss er das Theater neu erfinden. Das bereitet schon beim Lesen eine dermaßen große Lust, dass man sich auf alle Aufführungen freut, die da in den nächsten Jahren gewagt werden! (Falk Richter über Der große Marsch)

2010 Gewinner des Publikumspreises und des Werkauftrags beim Berliner Stückemarkt

Theater
Wolfram Lotz

Einige Nachrichten an das All

3 D, 7 H, 1 Schauspieler mit spastischer Diplegie, 7 Kinder (Mehrfachbesetzung möglich)

Was ist die Handlung des Stücks?, fragen sich Lum und Purl Schweitzke, zwei kleine verkrüppelte Figuren, die sich nach einer Aufgabe sehnen; einem Grund, da zu sein. Sie beschließen: Ein gemeinsames Kind, dafür lohnt es sich zu leben. Schnell merken sie, dass sie ihr Schicksal nicht beeinflussen können, da ihr Leben in diesem Theaterstück festgeschrieben steht. Vielleicht kann der LdF, der Leiter des Fortgangs, helfen? Dieser gibt Personen aus Historie und Medien die Möglichkeit, ihre Botschaft über eine Apparatur ins All zu senden. Die sprachliche Verknappung ihrer Existenz, ein Wort, ein Leben. Oder hilft der Alleinerziehende Klaus Alberts, der um seine tote Tochter Hilda trauert? Oder der Forscher Rafinesque, vielleicht der Politiker Pofalla? Die wiedergeborene Hilda, der auferstandene Kleist? Sie alle aber sind nur die Protagonisten ihres eigenen Schmerzes und Scheiterns gegen die unerträglichen Regeln des Lebens – dagegen, dass man sterben muss, dass das All womöglich nur eine heillose Explosion ist. Lum und Purl Schweitzke sitzen und schauen und warten auf das Kind, das sie sich wünschen. Doch das Stück sieht keines vor für sie. Das Glück bleibt fern von diesem Ende, Purl Schweitzke erstickt sich selbst und lässt Lum einsam zurück, Kleist wird zum tiefverzweifelten Indianer – die Welt in Scherben, das Stück in Trümmern. „Weltraumschrott! / Alles, alles / Weltraumschrott!“ Wolfram Lotz begnügt sich nicht mit halben Sachen. Er provoziert, er zerlegt, er zerstört… und baut wieder neu zusammen. Der von der Lyrik kommende Autor begegnet dem Theater mit dem Blick des Außenstehenden und widersetzt sich konsequent den Gesetzen der klassischen Dramatik. In seinen Stücken spiegelt sich die Außenwelt in Splittern. Es gibt keine Tabus. Die Suche nach dem vermeintlichen Sinn des Lebens wird zum philosophischen Trash, in dem die Figuren gleichzeitig so zart und zärtlich blühen, dass die Furcht um ihre Vergänglichkeit allgegenwärtig wird.

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