Theater

Richard Dresser

Goldene Zeiten

(Better Days)

Die Szene spielt in einem heruntergekommenen Apartment in einer heruntergekommenen Kleinstadt in Neu-England. Es ist mitten im Winter. Vollmond. Ray und Arnie hocken vorm Fernseher, immerhin haben sie noch ein Dach über dem Kopf, versuchen, den Abend wegzutrinken, man ahnt, dass ihre Pläne das Tageslicht scheuen, als Faye, Rays Ehefrau, die ihre Schwester besuchen will, überraschend zurückkommt, weil diese krank ist. Bill, ein hoffnungslos unterqualifizierter Anwalt, der mit seiner Freundin in einem Autowrack lebt, mischt sich ins Geschehen ein, und da die finanzielle Situation aller Beteiligten nahezu aussichtslos ist, stürzen sie sich in irgendwelche dunklen Deals, verbinden sich mit obskuren Sekten, versuchen unterdessen, bis sie an das 'Große Geld' kommen, ihre Autos zu verkaufen und den Fernseher, das letzte also, was sie noch mit der Außenwelt verbindet.
Eine schwarze Komödie um all die vom Leben vergessenen Menschen und deren unausrottbare Hoffnung auf bessere Tage.

Deutsch von Brigitte Landes

2 D, 4 H, 1 Dek

DSE: 26.04.2002 · Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin · Regie: Thomas Ostermeier

Aufführungsarchiv

26
April 2002
Richard Dresser

Goldene Zeiten

Theater
DSE
Regie Thomas Ostermeier
09
Mai 2003
Richard Dresser

Goldene Zeiten

Theater
Regie Lukas Langhoff
Theater Theater Bremen GmbH, Bremen
19
Februar 2004
Richard Dresser

Goldene Zeiten

Theater
Regie Niklaus Helbling
Theater Thalia Theater GmbH, Hamburg
16
Februar 2008
Richard Dresser

Goldene Zeiten

Theater
ÖEA
Regie Gernot Plass

Weitere Stücke

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Theater
Richard Dresser

Unter der Gürtellinie

Deutsch von Peter Stephan Jungk
3 H, Verwandlungsdek

In einem namenlosen Land, stellt eine namenlose Firma ein nicht bekanntes Produkt her. 3 Männer, Produktionsprüfer Hanrahan, sein Vorgesetzter Merkin und der neue zweite Prüfer Dobbitt, müssen in dieser Isolation miteinander auskommen. Misstrauen, Furcht und Verrat beherrschen zudem ihr Leben. Als Prüfer werden sie von den Arbeitern gehasst und gefürchtet. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt besteht in den Briefen, die sie von ihren Frauen zuhause erhalten.
Die Welt des Lagers ist eine bedrohliche - unwirtlich und zerstört. Der Fluss, der durch das Lager fließt, ist völlig verschmutzt, die Luft voller Insekten, das Lager umzäunt und von bewaffneten Wachen umstellt. Beschützen sie die Männer vor der Außenwelt oder halten sie sie gefangen? Es ist Dobbitt, dem die gelben Augen auffallen, die in der Dunkelheit hinter den Zäunen leuchten. Sind es geheimnisvolle Tiere, die auf sie lauern? Im Verlauf des Stücks werden die Augen immer zahlreicher, sie scheinen immer näher zu kommen.
Unter der Gürtellinie steht in der Tradition von Beckett und Ionseco. Wie diesen Meistern des absurden Theaters gelingt es Dresser in seinen Dialogen und Szenen, mit den Mitteln der Komik ein düsteres Weltbild zu zeichnen - eine Welt, in der Menschen in einem hoffnungslosen Kampf miteinander liegen, während sie gleichzeitig nichts weiter als hilflose Marionetten höherer Mächte sind.

Theater
Richard Dresser

Das Streben nach Glück

Deutsch von Birte Schrein, Lothar Kittstein
2 D, 3 H

The Pursuit of Happiness ist der zweite Teil von Richard Dressers Happiness-Trilogie, deren erster Teil Augusta 2006 an der Schaubühne in Berlin erstaufgeführt wurde.
Annie und ihr Mann Neil gehören der oberen Mittelschicht an. Sie haben ihre Anstrengungen, finanzielle Sicherheit zu erreichen, vor allem im Hinblick darauf unternommen, ihrer Tochter Jodi alle Möglichkeiten bieten zu können. Als Jodi trotz ihrer hervorragenden schulischen Leistungen stillschweigend beschließt, dass sie nicht studieren will, und ihren Eltern diesen Entschluss erst mitteilt, nachdem sie die Bewerbungsfristen hat verstreichen lassen, löst sie natürlich heftige Reaktionen aus.
Jodis Argument ist, dass sie nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern treten möchte, deren Variante des Strebens nach Glück sie als sinnentleerte Anstrengung in einer korrupten Welt betrachtet, in der der Erfolg des einen immer auf dem Scheitern eines anderen beruht.
Ihr Vater, der in einem Job feststeckt, der ihm weder Befriedigung noch Anerkennung bringt, ist letztendlich resigniert oder vielleicht auch entspannt genug, seiner Tochter die eigene Entscheidung zuzugestehen. Aber Annie als Tatmensch kann von ihren größeren Ambitionen für ihre Tochter nicht lassen und ist wild entschlossen, Jodi ins College zu bringen.
Als sie bei einem Treffen Ehemaliger an ihrem College einen Kommilitonen und früheren Verehrer wiedersieht, der jetzt für die Vergabe von Studienplätzen verantwortlich ist, weiß sie, was sie zu tun hat, „was jede Mutter tun würde“, um ihre Tochter doch noch auf’s College zu bringen. Ihre Entschlossenheit hat weitreichende Folgen.

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