Theater

Richard Dresser

Schüsse ins Herz

(Gun-Shy)

In Richard Dressers Komödie geht es um ein geschiedenes Ehepaar: Evie, deren bissige/ätzende Intelligenz höchstens noch von ihrer Kontrollsucht übertroffen wird, und Duncan, ein trockener Alkoholiker. Im ersten Akt des Stückes wechseln die Szenen geschickt zwischen Evie und Duncan in ihren neuen Beziehungen hin und her - Evie hat während einer Reise an die Westküste Carter kennengelernt, einen vom Pech verfolgten Macho und Kaffeevertreter, und Duncan ist zu Hause an der Ostküste mit der viel jüngeren Caitlin, mit der er schon während seiner Ehe ein Verhältnis hatte. Während Evie beschließt, ihre Beziehung mit Carter gleich mit einem Baby zu zementieren, trennen sich Caitlin und Duncan. "You have to admit", sagt Caitlin, "our relationship was so much better when you were married." Aber kurz darauf taucht sie schon wieder bei ihm auf:

Der zweite Akt bringt die beiden Paare unter einem Dach zusammen, wenn Evie und Carter an die Ostküste kommen, um den Geburtstag von Evies und Duncans Sohn Jack zu feiern. Ein Schneesturm verhindert nicht nur, dass Jack, der im Internat ist, nach Hause kommen kann, sondern hält die vier Erwachsenen im Haus fest. Und so werden Evie und Duncan mit ihrer Vergangenheit, miteinander und vielleicht auch mit ihrer Zukunft konfrontiert...

Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

2 D, 3 H, Verwandlungsdek

UA: 15.03.1997 · Actors Theatre of Louisville · Regie: Gloria Muzio

DSE: 01.10.2004 · Theater Heilbronn · Regie: Barbara Neureiter

Kritiken

Variety

"Gun-Shy, Dresser's edgy comedy about a divorced couple whose separation proves as unsuccessful as their marriage, features the playwright's wonderfully barbed dialogue and characters whose quirks never stray into cartoonland."

Variety

"Gun-Shy, Dresser's edgy comedy about a divorced couple whose separation proves as unsuccessful as their marriage, features the playwright's wonderfully barbed dialogue and characters whose quirks never stray into cartoonland."

Aufführungsarchiv

01
Oktober 2004
Richard Dresser

Schüsse ins Herz

Theater
DSE
Regie Barbara Neureiter
Theater Theater Heilbronn, Heilbronn
22
September 2006
Richard Dresser

Schüsse ins Herz

Theater
Regie Sibylle Broll-Pape
Theater Prinz Regent Theater, Bochum

Weitere Stücke

Alle Stücke
Theater
Richard Dresser

Unter der Gürtellinie

Deutsch von Peter Stephan Jungk
3 H, Verwandlungsdek

In einem namenlosen Land, stellt eine namenlose Firma ein nicht bekanntes Produkt her. 3 Männer, Produktionsprüfer Hanrahan, sein Vorgesetzter Merkin und der neue zweite Prüfer Dobbitt, müssen in dieser Isolation miteinander auskommen. Misstrauen, Furcht und Verrat beherrschen zudem ihr Leben. Als Prüfer werden sie von den Arbeitern gehasst und gefürchtet. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt besteht in den Briefen, die sie von ihren Frauen zuhause erhalten.
Die Welt des Lagers ist eine bedrohliche - unwirtlich und zerstört. Der Fluss, der durch das Lager fließt, ist völlig verschmutzt, die Luft voller Insekten, das Lager umzäunt und von bewaffneten Wachen umstellt. Beschützen sie die Männer vor der Außenwelt oder halten sie sie gefangen? Es ist Dobbitt, dem die gelben Augen auffallen, die in der Dunkelheit hinter den Zäunen leuchten. Sind es geheimnisvolle Tiere, die auf sie lauern? Im Verlauf des Stücks werden die Augen immer zahlreicher, sie scheinen immer näher zu kommen.
Unter der Gürtellinie steht in der Tradition von Beckett und Ionseco. Wie diesen Meistern des absurden Theaters gelingt es Dresser in seinen Dialogen und Szenen, mit den Mitteln der Komik ein düsteres Weltbild zu zeichnen - eine Welt, in der Menschen in einem hoffnungslosen Kampf miteinander liegen, während sie gleichzeitig nichts weiter als hilflose Marionetten höherer Mächte sind.

Theater
Richard Dresser

Das Streben nach Glück

Deutsch von Birte Schrein, Lothar Kittstein
2 D, 3 H

The Pursuit of Happiness ist der zweite Teil von Richard Dressers Happiness-Trilogie, deren erster Teil Augusta 2006 an der Schaubühne in Berlin erstaufgeführt wurde.
Annie und ihr Mann Neil gehören der oberen Mittelschicht an. Sie haben ihre Anstrengungen, finanzielle Sicherheit zu erreichen, vor allem im Hinblick darauf unternommen, ihrer Tochter Jodi alle Möglichkeiten bieten zu können. Als Jodi trotz ihrer hervorragenden schulischen Leistungen stillschweigend beschließt, dass sie nicht studieren will, und ihren Eltern diesen Entschluss erst mitteilt, nachdem sie die Bewerbungsfristen hat verstreichen lassen, löst sie natürlich heftige Reaktionen aus.
Jodis Argument ist, dass sie nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern treten möchte, deren Variante des Strebens nach Glück sie als sinnentleerte Anstrengung in einer korrupten Welt betrachtet, in der der Erfolg des einen immer auf dem Scheitern eines anderen beruht.
Ihr Vater, der in einem Job feststeckt, der ihm weder Befriedigung noch Anerkennung bringt, ist letztendlich resigniert oder vielleicht auch entspannt genug, seiner Tochter die eigene Entscheidung zuzugestehen. Aber Annie als Tatmensch kann von ihren größeren Ambitionen für ihre Tochter nicht lassen und ist wild entschlossen, Jodi ins College zu bringen.
Als sie bei einem Treffen Ehemaliger an ihrem College einen Kommilitonen und früheren Verehrer wiedersieht, der jetzt für die Vergabe von Studienplätzen verantwortlich ist, weiß sie, was sie zu tun hat, „was jede Mutter tun würde“, um ihre Tochter doch noch auf’s College zu bringen. Ihre Entschlossenheit hat weitreichende Folgen.

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