Ferdinand Schmalz

"fürs fest gibts geld im überfluss" – jedermann (stirbt) von Ferdinand Schmalz am Deutschen Theater in Berlin

In seiner Berliner Inszenierung von "jedermann (stirbt)" von Ferdinand Schmalz arbeitet der Regisseur Data Tavadze sehr genau und reduziert den universellen Kern des Jedermann - einem Mythos, der seinen Anfang bereits im Mittelalter nimmt - heraus. Die Premiere fand am 01.03.2020 an den Kammerspielen des Deutschen Theaters statt. Weitere Informationen zur Produktion finden Sie hier. Es spielen Jörg Pose, Lorena Handschin, Natali Seelig, Paul Grill und Niklas Wetzel. 

 

"Ein blühender Garten, Zeichen des bürgerlichen Reichtums, ein Ort für ausschweifende Partys und zugleich eine hermetisch umzäunte Festung, die keine Fremden und keine Armut hereinlassen soll. Auch der Tod war nicht zum Gartenfest geladen. Gekommen ist er trotzdem. "Ists wirklich schon so spät?". Der vielfach preisgekrönte österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz hat Hugo von Hofmannsthals Spiel vom Sterben des reichen Mannes für das 21. Jahrhundert über- und neugeschrieben. Sein Jedermann ist kein "prächtiger Schwelger" mehr, wie ihn der Teufel bei Hofmannsthal nennt. Er ist ein knallharter Geschäftsmann neoliberalen Zuschnitts. Dass außerhalb seines Gartenzauns das Chaos tobt und das Kriegsrecht ausgerufen ist, schert ihn wenig. Zumindest im Moment. Auch er wird den Weg allen Fleisches gehen, allerdings mit wenig Hoffnung auf das Himmelreich: "erlöst oder nicht ist wirklich unerheblich"." (Ankündigung Deutsches Theater Berlin)


zurück zum Journal