Bakchen
Neudichtung nach Euripides
6 Darsteller, Chor
UA: 08.10.1999 · Burgtheater, Wien · Regie: Silviu Purcarete
"Raoul Schrott hat nicht übersetzt, nicht übertragen: Er hat eine eigene Version gedichtet, ohne etwas hinzu zu erfinden. Sein Werk ähnelt gleichermaßen einer Restaurierung, einer Reinigung und einer Übermalung. Schrott ist es gelungen, Euripides nicht zu verkleinern und dennoch eine Sprache zu finden, die - und darin besteht die große Leistung - sowohl heutig ist als auch distanziert und fern. Schrott hat den Chor individualisiert, ihm das moralisierend Besserwisserische genommen, doch er beharrt auf dem chorischen Sprechen. Er feiert die Poesie dieser gemeinsamen Frauengesänge und stellt ihnen in den sogenannten Episoden, in den Dialogen also, einen sehr klaren, direkten, schnörkellosen, zeitnahen Ton gegenüber." (C. Bernd Sucher in der Süddeutschen Zeitung)

"Das, worum es mir ging, [war], mir vorzustellen, was Euripides tun würde, wenn er das selbe Stück mit unserem heutigen Deutsch, mit unseren heutigen formalen Mitteln, auch mit unserem heutigen Kontext und mit unserem heutigen Wissen neu erzählen möchte." (Raoul Schrott)