Marlene Streeruwitz

Boccaleone.
Stück in 29 Szenen
3 D, 8 H, St, 1 Dek
frei zur UA
Es geht um Überleben. Zuerst um Überleben in den Wirren der Globalisierung und einer pädagogischen Krise. Und in der Ehe stimmt es auch nicht so ganz. Hans und Ella Horvath sind sich nicht einig, wie es mit dem von der Mutter geerbten Flugzeugreinigungsunternehmen weitergehen soll. Ella möchte fusionieren und elegant werden. Hans will das Unternehmen so weiterführen, wie es die Frau Mama begonnen hatte. Als Familienunternehmen. Die Beschäftigung von Asylbewerbern bringt schließlich doppelte Einnahmen. Und eine Marge von 80 %. Das gibt man auch bei kleinster Rendite nicht auf.
Aber dann taucht Professor Chrobath auf und macht Tochter Tini ein unanständiges Angebot. Vater Horvath tobt und der Professor atmet nicht mehr so richtig. Und weil alle den toten Professor gesehen haben, muss die Situation bereinigt werden. Ein Gartenschlauch und die Abgase vom VW-Bus für den Transport der Arbeiter genügen. Schon ist ein Container eine Gaskammer. Und das ganze angezündet ergibt einen Versicherungsfall. Aber. Hans verletzt sich schwer bei diesem Brand. Auch Brandstiften will geübt sein. Die stumme Grete, die Schwester von Hans, muss wieder reden und die Dinge in die Hand nehmen. Und wie ihre Mutter wächst sie in der Krise über sich hinaus. Sie rettet den Betrieb. Auch während der Seuche wird verdient. Unter der Diktatur der Hygienebehörde. Und wie die Kleinbürger aller Zeiten rettet sie das Schöne. Das Gute musste zwischen Kompromissen zerrieben werden. Die Wahrheit kennt keiner. Es sind nicht einmal alle Unwahrheiten bekannt. Und zum Glück entkommt das Liebespaar. Werden sie es besser machen im nächsten Jahrtausend?