Arthur Miller

Der Mann, dem alles glückte
Stück in 3 Akten
(The Man Who Had All the Luck)
Deutsch von Michael Walter
2 D, 9 H, 2 Dek
UA: 23.11.1944 · Forrest Theater, New York · Regie: Joseph Fields
frei zur DSE
"Die Angst vor dem Dahintreiben, genauer gesagt, die Angst davor, in eine Form des Faschismus hineinzutreiben, lag insgeheim Dem Mann, dem alles glückte, einem früheren Stück von mir, zugrunde. (...) In diesem Stück rang ich mit einer Frage, auf die es keine Antwort gibt - der Frage nach der Gerechtigkeit des Schicksals. (...)Der Mann, dem alles glückte sollte mich in all seinen zahlreichen Versionen Schritt für Schritt zu der Erkenntnis des Vater-Sohn- und Bruder-Bruder-Konflikts führen. David Bees war ursprünglich ein Waisenjunge, der in seiner Kleinstadt auf beinahe wunderbare Weise die Leiter des Erfolgs erklommen hatte. Sein Freund Amos war ein junger Baseballwerfer, dessen fanatischer Vater Pat ihn praktisch von Kindheit an trainiert hatte. Sein Sohn musste selbst in den langen Wintermonaten im Keller den Ball auf ein Ziel werfen. Kurz gesagt, Amos Leben sollte vor dem unberechenbaren Zufall geschützt werden. Pat gelingt es schließlich, einen Talentsucher für Detroit Tigers zu einem Spiel einzuladen. Der Talentsucher sieht, dass Amos gelähmt ist, sobald Spieler auf dem Schlagmal hinter ihm stehen. Im Keller musste er nur an das Ziel vor seinen Augen denken. Was Amos vor dem Versagen schützen sollte, bringt ihn zu Fall. Für David hat das einschneidende Folgen. Es isoliert ihn gefährlich von seinen Freunden in der Stadt. Eines Tages erkannte ich plötzlich, dass Amos und David Brüder waren und Pat ihr Vater. Nun beherrschte ein anderer quälender Konflikt die Geschichte. (...) Als Der Mann, dem alles glückte 1944 an den Broadway kam, gelang es dem Stück immerhin, alle Kritiker bis auf zwei völlig zu verwirren." (Arthur Miller in seiner Autobiographie Zeitkurven)