Guido Wertheimer

DIE REALEN GEISTER
1 D, 3 H, Chor
UA: Januar 2025 · Schauspielhaus Wien · Directed by: Stephan Kimmig
**Winner of the Hans Gratzer Prize 2024**

Jason follows the traces of his Jewish ancestors – a journey to his roots that will take him all the way to Tel Aviv. It is a world where gods dwell hidden among us, well disguised among mortals. A world where ghosts and the unimaginable suffering of the present haunt us. In Vienna, Jason encounters the mysterious hacker Liebeskind, who, together with a group of activists, gains access to bank accounts in order to track down old Nazi assets. The encounter between the young men is fateful: two threads of life are intertwined, as if spun by the goddesses of fate. Under the watchful eye of Hera, the blue goddess, a tender love affair develops that comes to a tragic end before it has even really begun.
Guido Wertheimer's play is an invocation in which goddesses and ancestral spirits show the way. It is a painful examination of a question that has been debated since ancient mythology: Is violence inevitable?

‘A sophisticated description of images in open poetry that also has exits, doors. At the same time, it is a passionate plea to stop violence.’ (Jury statement)

Journal

Guido Wertheimer

THEATER FÜR SCHLANGEN, MÄUSE UND FLEDERMÄUSE eine Lecture Performance von Guido Wertheimer

16.04.2025
Guido Wertheimer ist einer von drei ATT Atelierautor:innen am Deutschen Theater in Berlin. Im März gab er einen Einblick in seinen Theatertext, der am 21. Juni bei der Langen Nacht der Autor:innen präsentiert wird. Begeben wir uns zusammen mit dem Autor in das pflanzenüberwucherte Trümmertheater mitten in Berlin. Den kompletten Text finden Sie hier.PrologEines Tages wird dieses Theater in Trümmern liegen. Das ist keine apokalyptische Prophezeiung, keine Botschaft der ... mehr

Guido Wertheimer

DIE REALEN GEISTER wurde am Schauspielhaus Wien uraufgeführt

11.02.2025
Für DIE REALEN GEISTER erhielt Guido Wertheimer 2024 den renommierten Hans-Gratzer-Preis. Nun wurde das Stück von Stephan Kimmig am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Guido Wertheimers Stück ist eine Invokation, in der Göttinnen und Geister der Vorfahren den Weg weisen. Eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Frage, die bereits in antiken Mythen ... mehr

Kritiken

Die realen Geister

Nachtkritik

Das Stück hat einen sehr besonderen Ton: schwebend, flirrend und poetisch. Vieles ist verschwommen – wie das Foto des Rehs. Es vereint magischen Realismus mit einem schwulen Roadmovie – und es hat eine mythologische Ebene.

taz


Seine Stücke sind politisch, weil sie versuchen, antipolitisch zu sein. Sie verweigern kollektive Vereinnahmungen, beharren auf Singularität und der Möglichkeit einer Vergesellschaftung jenseits von Macht. „Zusammensein ist eine futuristische Idee“, heißt es im Geisterstück.

Was die Texte Guido Wertheimers vor allem auszeichnet, ist die Sprache, die nicht seine ist, aber seine geworden in wenigen Jahren vom C1-Zertifikat zu einem der interessantesten jungen Dramatiker deutscher Sprache. Seine Sätze sind von randloser Präzision, die für viele Autoren, die in ihrer Zweitsprache schreiben, charakteristisch ist.

Die Presse

Der Text ist symbolbeladen, imitiert die Gravität antiker Vorbilder, zieht sie in die Gegenwart, stützt sich auf Wort-Titanen im Gestus eines Tragödienchors. Wie Orakelsprüche überkommt die Darstellenden zuweilen ein rasender Redeschwall, dann warnen sie das Publikum vor drohendem Unheil. Angesichts aktueller politischer Entwicklungen treffen sie einen Nerv.

Der Standard

Essenz: Die Geister der Vergangenheit werden wieder lebendig. Videobilder (Maximilian Wigger) von Elon Musk, Alice Weidel, Donald Trump und Herbert Kickl an der Rückwand geben dieser Furcht heutige Beglaubigung.