Nuran David Calis

Dog eat Dog - Raus aus Baumheide
Heimattrilogie I
4 D, 6 H, einige HipHopper, Verwandlungsdek
UA: 14.10.2003 · Thalia Theater, Hamburg · Regie: Annette Pullen
Baumheide - eine Plattenbausiedlung im Nordosten von Bielefeld. Das Glashaus - der angesagteste Club in town. Serkan und Tom - Türsteher. Marco - ihr Kumpel. Viktor - ihr Feind. Und weil Serkan und Tom Macht haben und weil Marco Macht will und weil Viktor Macht gibt, endet die Story, nicht zuletzt wegen den Frauen, tragisch. Marco hat was mit Ziska - der Freundin von Viktor. Serkan verliebt sich in Lola - die schauspielernde Außenseiterin. Lily will Tom - der Serkan liebt. Und weil Viktor Ziska nicht teilt und Marco krumme Geschäfte macht und Serkan sich absetzen will und Tom eine Waffe kauft, Lily Ziska hinterherläuft, Marco seine Freunde gegen Viktor ausspielt, Lola auf den Bus wartet, die Fronten sich verhärten, Marco gefoltert, Serkan vermittelt, Tom bewaffnet und Viktors Gang bereit ist - vernichten sie sich schließlich gegenseitig. Der Hass, der Neid und die Eifersucht fegen zerstörend durch die Jugend, zerfetzen das kleine Glück und die Hoffnung. Übrig bleibt allein Baumheide.

Dog Eat Dog ist eine Mischung aus Shakespeare und Pulp Fiction, aus Poesie und Slang, aus Liebe und Terror. Mit berstender Wucht erzählt es die ausweglose Geschichte seiner Figuren, mit beeindruckender Zärtlichkeit lässt es sie leiden, lieben und hoffen. Ein Stück Theater, das im Zusammenspiel mit der den Rap und HipHop-Texten zugrundliegenden Aggressivität einen Sog entstehen lässt, dem sich zu entziehen kaum einem gelingen mag.