Arthur Schnitzler

Frau Beate und ihr Sohn
Für die Bühne bearbeitet von Gottfried Greiffenhagen
1 D
frei zur UA
In ihrer Villa am See führt Beate Heinold zusammen mit ihrem Sohn Hugo ein beschauliches Leben. Die Erinnerung an ihren früh verstorbenen geliebten Mann Ferdinand ist mit den Jahren nicht verblasst, die Liebe zu ihm ist ihr heilig, und obwohl sie selbst noch jung ist, wäre es ihr bisher nie in den Sinn gekommen, dem Werben eines ihrer zahlreichen Verehrer aus der Nachbarschaft nachzugeben.
Denn sie hat ja ihr Kind, ihren Hugo, ihm gilt all ihre Sorge und Liebe. Aber Hugo ist kein Kind mehr und an seinem schmerzlichen Zug um den Mund kann sie erkennen, dass sie bald nicht mehr die einzige Frau in seinem Leben sein wird.
Eifersüchtig versucht sie, ihn den Begehrlichkeiten der Baronin Fortunata, die den Sommer am See verbringt, zu entziehen. Als Hugos Schulfreund Fritz auftaucht, um den Sommer mit Fritz zu verbringen, ist Beate, trotz dessen offensichtlicher Schwärmerei für sie, zunächst erleichtert über die neue Gesellschaft. In einer lauen Mondnacht aber, als sie Hugo bei Fortunata vermutet, gibt sie den Liebesschwüren des Jungen nach. Die neu erwachten leidenschaftliche Gefühle verwirren Beate zutiefst, Gerüchte über Ferdinands Untreue und das nachbarliche Getratsche tun ihr übriges. Als Hugo schließlich alles erfährt, sieht Beate nur noch einen Ausweg, sich und den Sohn vor der vermeintlichen Schande zu bewahren.