Harald Kislinger

Höllenschlund
Ein Stück Männerfraß
1 D, 6 H, Verwandlungsdek
UA: 15.12.1995 · Pfalztheater Kaiserslautern · Regie: Peter Gruber
Marlene, vom Vater unterdrückte und missbrauchte Bauerntochter, sehnt sich heraus aus ihrer ländlichen Enge. Um sich selbst zu finden, macht sie sich auf dem Weg in die Stadt, wo sie auf Prototypen der männlichen Welt trifft. Den Maler Dix, den Stones-Fan Otto, den Stadtmagazin-Herausgeber Frick und den Schauspieler Brandauer. Sie alle behaupten, ein Interesse an ihr zu haben, sie sogar zu lieben, aber alle machen sie zu ihrem Geschöpf, zwingen ihr die jeweils eigene Welt auf, machen sie zu einem Bild in ihrem Traum. Und Marlene spielt mit. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt - im Moment der größten Annäherung tötet sie die Männer und frisst sie auf. Sogar der übermächtige Vater fällt diesem Hunger nach Rache und Zerstörung zum Opfer. Obwohl der Ekel vor den Männerleibern wächst, wird die Frau nicht satt. Bis endlich King Franz erscheint und von ihr fordert, die zu lieben, die sie verschlingt, und sich ihr freiwillig ins Messer stürzt. Ins "Messer der Liebe".