Theater

Marcus Braun

Väter Söhne Geister

"Beschädigte mit absondernden Hauterkrankungen oder
Fisteleiterungen geringerer Ausdehnung
wir werden geschichtslos
die besten Batterien
für das letzte Stück Wegstrecke
die verbleibende Ewigkeit"

Das zweite Theaterstück des jungen Romanautors Marcus Braun handelt von drei jungen Menschen, die sich mit ihrer Vergangenheit, den Generationen vor ihnen, all den Vätern und Müttern, die ihnen wie eine schwere Last im Nacken sitzen, auseinandersetzen. Es ist ein Versuch über Schuld und Verschuldung und darüber, wie man dem Leben im Jetzt seine kostbaren Momente abgewinnen kann.

2 D, 1 H

UA: 26.04.2001 · Theater Bielefeld · Regie: Friederike Felbeck

Kritiken

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„VÄTER SÖHNE GEISTER steht interpunktionslos über einem lyrischen Oratorium des jungen Dramatikers Marcus Braun, in dem drei jüngere Menschen 'wehrlos mit dem Rücken zur Zukunft', die Vergangenheit metaphorisch hinrichten, die sie zu Gespenstern gemacht hat, die im Wortmüll der Alten herumspuken müssen."

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„VÄTER SÖHNE GEISTER steht interpunktionslos über einem lyrischen Oratorium des jungen Dramatikers Marcus Braun, in dem drei jüngere Menschen 'wehrlos mit dem Rücken zur Zukunft', die Vergangenheit metaphorisch hinrichten, die sie zu Gespenstern gemacht hat, die im Wortmüll der Alten herumspuken müssen."

Aufführungsarchiv

26
April 2001
Marcus Braun

Väter Söhne Geister

Theater
UA
Regie Christian Schlüter
Theater Theater Bielefeld, Bielefeld

Weitere Stücke

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Marcus Braun

Andras & Antonia

1 D, 1 H

Andras und Antonia wurden von einem Kontaktprogramm füreinander ausgewählt. Die erhofften Gemeinsamkeiten wollen sich allerdings nicht gleich beim ersten Treffen einstellen. Selbiges findet in der sicheren Anonymität des virtuellen Raumes statt. Und dort gestaltet sich zwar einiges fremder als im Realen, vieles aber deutlich einfacher. Von einer platonischen über eine sexuelle zu einer gewaltvollen Annäherung dauert es hier nicht sehr lange.
Fasziniert von der Außerkraftsetzung physikalischer und biologischer Gesetze, reizen Andras und Antonia die Möglichkeiten aus. Setzt eine physische Abwesenheit nicht gleichzeitig gesellschaftliche Regelsysteme außer Kraft? Kann eine virtuelle Existenz überhaupt zur Rechenschaft gezogen werden? In rasender Geschwindigkeit durchlebt das ungelenke Paar die Eckpfeiler einer Romanze. Und als die Kommunikation nach dem Liebesakt zu versiegen droht, begibt man sich auf die Suche nach neuer Stimulanz. Doch die Abstraktion bekommt Konturen. Das Konkrete schimmert durch und präsentiert sich ungeahnt bedrohlich. Die beiden haben mehr miteinander zu tun, als ihnen lieb sein kann.

In Andras und Antonia setzt Marcus Braun sich mit den Spielarten des Virtuellen auseinander. Chöre queren diese Begegnungen im Nirgendwo und begleiten das Spiel mit Poesie. Was für einen Sinn ergibt die Unterscheidung von wirklicher und virtueller Welt, wenn das erfundene Leben immer größeren Raum einnimmt und das reale in den Abgrund zu ziehen vermag?

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