Maria Milisavljević hat mit ihrem Stück STAUBFRAU den renommierten Mülheimer Dramatikpreis 2025 gewonnen. Und als ob es damit nicht schon genug Anlass zur Freude gäbe, hat sie gleich auch noch den Publikumspreis erhalten. Und das trotz oder vielleicht auch gerade wegen eines sehr bedrückenden Themas. Staubfrau ist ein Text über Gewalt gegen Frauen. Die Regisseurin Anna Stiepani hat das Stück am Schauspielhaus Zürich mit großer Sensibilität uraufgeführt.
Am Ende der Inszenierung eine laufende Projektion von Femiziden der letzten Monate. Datum, Alter, Ort. Es fühlt sich an, als ob diese Liste kein Ende nehmen würde.
Beim Gastspiel in Mülheim standen dem Publikum die Tränen in den Augen, während der Abend mit Standing Ovations gefeiert wurde.
"Der Text sei einerseits sehr poetisch, andererseits hart in der Sache. Seine große Kraft bestehe darin, konkrete Situationen in etwas Archaisches zu überführen.
Es sei eine große poetologische Setzung, sich sprachlich dem Brachialen zu verwehren. Damit sei der Autorin ein sehr mutiger Kunstgriff gelungen.", so das Urteil der Mülheim-Jury.
"Milisavljevićs Text ist realistisch durch grösstmögliche Poesie, und er ist heiter bei grösstmöglicher Seelenschwärze. Innere Monologe, Gedankenströme, Haltungen und Erinnerungen verklammern sich zu einer Vielschichtigkeit, die alle Zeiten und Gewalttaten mit einschliesst.", schrieb das St Galler Tagblatt über die Uraufführung.
Auch Lukas Rietzschels ostdeutsches Polit-Drama Das beispielhafte Leben des Samuel W. war unter den letzten Favoriten für diesen Preis.
Die viel beachtete Uraufführung am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz-Zittau fand in der Regie von Ingo Putz statt.
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