Walter Bockmayer

Cleopatra und "Der Fluch der Tempelhuren"
4 Darsteller, 1 St
Mit Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren bricht der Autor seinen eigenen Rekord im respektlosen Umgang mit allem, was dem Historiker wert und dem Bildungsbürgertum heilig ist. Sie ist wahrlich nicht zu beneiden, diese Cleo, wie die Königin des Nils von ihren Liebhabern zärtlich genannt wird. Zunächst führt sie ihre Flucht aus Ägypten zu den Menschenfressern ins tiefschwarze Afrika. Vor der Verarbeitung zu Frikadellen wird sie zwar in letzter Minute gerettet, allerdings nicht zu ihrer ungetrübten Freude. Denn das, was nun folgt, ist ein kaum zu überbietender Alptraum. Leni Reifenstahl schleppt die Ärmste in ein groß-deutsches Ufa-Studio, um einen Film mit und über sie zu drehen. Die Einwilligung des Führers vorausgesetzt. Die fesche braune Leni befreit die ägyptische Herrscherin nach der Flucht aus Rom aus dem Kannibalen-Topf und schleppt sie schnurstracks nach Potsdam.