Elmar Tophoven

Elmar Tophoven (1923-1989) wird zu den bedeutendsten Vermittlern französischer Literatur seiner Zeit und zu den engagiertesten Literaturübersetzern in der Bundesrepublik gezählt. Er wurde berühmt als Übersetzer von Beckett, dessen Prosa, Lyrik, Theaterstücke, Drehbücher für Film und Fernsehen, Hörspiele und poetologische Texte er dem deutschen Leser bekannt machte. Die fünfunddreißigjährige Zusammenarbeit mit Beckett und die unzähligen Arbeitstreffen endeten erst mit dem Tod von Übersetzer und Autor 1989. Tophoven übersetzte — teilweise gemeinsam mit seiner Ehefrau Erika Tophoven — die Werke fast aller bedeutenden Vertreter des Nouveau Roman und eine große Anzahl weiterer Texte einer ganzen Literaturepoche. 1972 wird ihm als „dem Anwalt des Nouveau Roman und dem Wegbereiter Samuel Becketts in Deutschland“ der Johann-Heinrich-Voß-Preis verliehen.

Elmar Tophoven (1923-1989) wird zu den bedeutendsten Vermittlern französischer Literatur seiner Zeit und zu den engagiertesten Literaturübersetzern in der Bundesrepublik gezählt. Er wurde berühmt als Übersetzer von Beckett, dessen Prosa, Lyrik, Theaterstücke, Drehbücher für Film und Fernsehen, Hörspiele und poetologische Texte er dem deutschen Leser bekannt machte. Die fünfunddreißigjährige Zusammenarbeit mit Beckett und die unzähligen Arbeitstreffen endeten erst mit dem Tod von Übersetzer und Autor 1989. Tophoven übersetzte — teilweise gemeinsam mit seiner Ehefrau Erika Tophoven — die Werke fast aller bedeutenden Vertreter des Nouveau Roman und eine große Anzahl weiterer Texte einer ganzen Literaturepoche. 1972 wird ihm als „dem Anwalt des Nouveau Roman und dem Wegbereiter Samuel Becketts in Deutschland“ der Johann-Heinrich-Voß-Preis verliehen.

Theater
Audio
Samuel Beckett

Glückliche Tage

Deutsch von Erika Tophoven, Elmar Tophoven
1 D, 1 H, 1 Dek

Ein ältliches Paar, Winnie und Willie, vegetiert in einem zeitlichen und geographischen Vakuum seinem Ende entgegen. Winnie steckt bis zur Brust in einem Erdhaufen - ein weiblicher Torso, der so tut, als sei er ein intaktes menschliches Wesen. Vor der Gewissheit ihrer Verwesung flüchtet sie sich in das rastlos zelebrierte Ritual banaler Betätigungen, in ein albern nutzloses Spiel mit Gegenständen, die ihren Sinn verloren haben und zu austauschbaren Requisiten geworden sind. Sie schminkt sich und hält auf ihr Aussehen, während ihr Körper versinkt. Die Monologe ihrer qualvollen Isolation - durch viele Pausen markierte Sprachfetzen - balancieren am Rand des Schweigens, das ihren Partner Willie bereits umfängt. Seine seltenen schwachen Lebenszeichen elektrisieren Winnie, erfüllen sie mit einer Glückshoffnung, die in ironischem Gegensatz zu ihrer und Willies Situation steht. Meist jedoch döst die Larve des einstigen Individuums Willie unter der gleißenden Sonne, die die öde Szenerie ausleuchtet, oder verschwindet hinter dem Erdhügel.
Im zweiten Akt ist Winnie bis zum Hals eingebettet. In dem Maße, in dem ihr Körper abstirbt, überspielt sie das Wissen um ihr baldiges Ende.
Grotesker Höhepunkt: In Willie zucken Funken von Vitalität auf, letzte Reste von Erotik, die dieses fast schon leblose Bündel Mensch unvermittelt in die Karikatur eines geilen Beau verwandeln, der vergeblich den die Frau langsam verschlingenden Hügel zu erklimmen sucht...

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