Jakob Nolte

Jakob Nolte, geboren 1988, ist ein deutscher Theater- und Romanautor. Seine Texte wurden mehrfach gekürt und übersetzt. 2021 erschien sein dritter Roman Kurzes Buch über Tobias beim Suhrkamp Verlag. 2022 kam am Deutschen Theater Berlin seine Übersetzung von Shakespeares Der Sturm zur Uraufführung. Gemeinsam mit Leif Randt kuratiert er das Content Label Tegel Media. Er kommt aus Barsinghausen und lebt in Berlin.

Jakob Nolte, geboren 1988, ist ein deutscher Theater- und Romanautor. Seine Texte wurden mehrfach gekürt und übersetzt. 2021 erschien sein dritter Roman Kurzes Buch über Tobias beim Suhrkamp Verlag. 2022 kam am Deutschen Theater Berlin seine Übersetzung von Shakespeares Der Sturm zur Uraufführung. Gemeinsam mit Leif Randt kuratiert er das Content Label Tegel Media. Er kommt aus Barsinghausen und lebt in Berlin.

Auszeichnungen

  • 2019

    Kasseler Förderpreis für Komische Literatur

  • 2018

    Einladung zum Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt

  • 2017

    Longlist des deutschen Buchpreises mit SCHRECKLICHE GEWALTEN (erschienen bei Matthes & Seitz)

  • 2016

    Einladung zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin mit GESPRÄCH WEGEN DER KÜRBISSE

  • 2016

    Kunstpreis Literatur für den Debütroman ALFF (erschienen bei Matthes & Seitz)

  • 2013

    Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für DAS TIERREICH von Nolte Decar

UA Frei
Theater
Audio
Jakob Nolte

Der Krieg ist vorbei

5 Darsteller:innen

Angenommen, Sie wären in die Politik gegangen. Und hätten kürzlich eine wichtige Wahl gewonnen. Und dürften gleich eine frohe Botschaft verkünden: Der Krieg ist vorbei. Und das wäre auch zutreffend, zumindest größtenteils. Vielleicht nur noch an ein paar Ecken etwas schwelend und insgesamt natürlich viele Tote, Zerstörung, katastrophale Bedingungen - irgendwo auch schon wieder ein neuer Krieg. Aber oberflächlich betrachtet, vielleicht auch ein Stück weit metaphorisch, könnte die Hoffnung ausgegeben werden: Der Krieg ist vorbei. Klingt einfach. Aber nicht für Staube. Weil Staube das Gesagte immer auch meinen will. Doch selbst das Redencoaching mit Pasel bleibt erfolglos. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Staube grundsätzlich nicht wirklich glaubhaft wirkt. Selbst den Tod der Mutter stellen alle infrage. Ist irgendwie auch eine Typfrage. Ruppinger aus der Oppositionspartei hätte mit diesem Satz zum Beispiel gar kein Problem gehabt.

Vor dem Hintergrund aller währenden und gärenden Kriege wirkt die Verkündung des Endes grotesk. „Der Krieg ist vorbei“ kann niemals einer Wirklichkeit entsprechen. Weder einer poetischen noch einer politischen. Jakob Nolte nimmt den Satz zum Anlass, um seine Figuren aus Politik, Theater und Wirtschaft über Krieg und Politik, Wirklichkeit und Wahrheit, Theorie und Praxis in absurd-grotesken und schmerzhaft klugen, gleichzeitig unerbittlich sich windenden philosophischen und immer entlarvenderen Schleifen diskutieren zu lassen. Hier werden keine Zeigefinger erhoben, sondern immer und immer wieder die Parameter verschoben. Was bleibt, ist die Frage, wieviel die Politik mit der Wirklichkeit zu tun haben muss. Und wieviel Wirklichkeit der Mensch überhaupt ertragen kann. Ein Stück Theater, das bei all seiner Komik zeitloser und brennend aktueller gar nicht sein könnte.

"Warum kann unsere Politik nicht konzeptuell sein, frei, und Formen sprengen? Warum kann unsere Politik kein Kristall sein, der in der Dunkelheit glitzert."

Theater
Joseph Kesselring

Arsen und Spitzenhäubchen

Deutsch von Jakob Nolte
3 D, 11 H, Doppelbesetzungen möglich

1939 – zu Beginn des Zweiten Weltkriegs – schrieb Joseph Kesselring, ein deutschstämmiger New Yorker, seine weltberühmte Komödie ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN. Bis 1944 wurde sie weit über 1000 mal am Broadway gespielt und anschließend mit Cary Grant furios verfilmt. Der Wunsch nach Unterhaltung in Kriegs- und Krisenzeiten war damals groß. Und ist es heute wieder. Der ultimative Klassiker des schwarzen Humors lässt das Publikum in Scharen in die Theater stömen.

Nun gibt es diesen Krimiklassiker auch noch in einer grandios rasanten Neuübersetzung von Jakob Nolte.

"Die Brillanz von Kesselring liegt darin, dass der Humor nahezu ausschließlich aus den Situationen entsteht. Aufgabe der Übersetzung war es daher, eine Sprache zu finden, die rasch und wendig ist, und nicht beeindrucken möchte durch Wortspiele oder Pointen, sondern gänzlich dem Schauspiel dient." (Jakob Nolte)

New York – ein Häusermeer voll von Lasterhöhlen und Verbrecherschlupfwinkel. Das wahre Sündenbabel. Doch mitten drin eine Oase des Friedens: das alte Haus der Schwestern Brewster. Niemand wird an dieser Tür abgewiesen. Manche bleiben für immer.
Abby und Martha Brewsters Teestunden sind berühmt. Marthas Quittenmarmelade, Kekse und Holunderwein nicht minder. Der Pfarrer und die Polizisten genießen die Gegenwart der frommen und liebenswerten alten Damen, die sich um ihren verrückten Neffen Teddy kümmern. Auch Mortimer, Teddys Bruder, und Elaine, die Tochter des Pfarrers, haben hier ihr Glück gefunden. Alles scheint friedlich und selig – doch an diesem Abend durchstöbert Mortimer durch Zufall die Fenstertruhe im Haus. Er war auf der Suche nach wichtigen Unterlagen und stößt auf das furchtbare Geheimnis seiner Tanten, das ihn fast den Verstand verlieren lässt.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch