DSE Frei
Theater

Terrence McNally

Einstand

(Deuce)

12 Jahre nach seinem Erfolgsstück Meisterklasse über die große Maria Callas hat sich Terrence McNally in seinem neuen Stück Deuce erneut dem Sujet legendärer (wenn hier auch fiktiver) Frauen gewidmet.
Ort der Handlung ist das U.S. Open Tennisturnier. Leona Mullen und Midge Barker, die besten Doppelspielerinnen in der Geschichte des Tennis, sind als Ehrengäste des Turniers geladen worden, um eine Auszeichnung für ihre Verdienste um das Damentennis entgegenzunehmen. Dreißig Jahre liegt das Ende ihrer einzigartigen Sportkarriere zurück, zehn Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Zusammentreffen – und das nicht ohne Grund.
Als Zuschauerinnen bei einem Match zwischen zwei jungen Spielerinnen liefern sich die beiden so unterschiedlichen Frauen einen Schlagabtausch über die Triumphe und Tragödien ihrer gemeinsamen
Zeit, über ihre Freuden und Leiden jenseits des Tennisplatzes und darüber, wie ihr Sport sich verändert hat – und stimmen, wie dereinst, selten überein in ihrer Sicht der Dinge.
Mit Deuce hat Terrence McNally ein charmantes Konversationsstück geschaffen – und großartige Rollen für zwei Theaterdiven. Angela Lansbury war die Uraufführung am Broadway Anlass, nach mehr als 25 Jahren erstmals wieder auf der Bühne zu stehen.

Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

3 D, 2 H

UA: 06. Mai 2007 · Music Box Theatre, New York · Regie: Michael Blakemore

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Theater
Terrence McNally

Meisterklasse

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas an der Julliard School in New York gab, sind die Ausgangssituation für dieses Stück von Terrence McNally. Es zeigt die Sopranistin gegen Ende ihres Lebens, nach dem Verlust ihrer Stimme und dem Ende der Bühnenkarriere - Callas, wie sie drei verschüchterte, junge Sänger unterrichtet. Darin zeigt sich die Sängerin als Perfektionistin, aber auch als extrem eitel, selbstbezogen, brutal, despotisch und hartnäckig - mit anderen, aber auch mit sich selbst.

In beiden Akten gibt es einen Moment, in dem die konkrete Situation in den Hintergrund tritt und die Callas in Monologen die entscheidenden Stationen ihres Lebens wieder durchlebt - die großartigen Höhepunkte ihrer Karriere an der Scala, aber auch ihre zerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. In diesen Monologen treten die Dämonen, die die Callas ihr Leben lang bedrängten, deutlich zutage: ihre Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester, der Kampf gegen weniger talentierte, aber attraktivere Sängerinnen am Anfang ihrer Laufbahn, die verzweifelte, lebenslange Sehnsucht einer unsicheren Frau nach Bewunderung und Liebe.
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der privaten Person, zwischen der enormen Macht und Wirkung der Callas auf der Bühne und den peinigenden Erinnerungen an ihre eigene Ohnmacht, die sie nicht loslassen, bildet den Kern des Stückes.

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