DSE Frei
Theater

Terrence McNally

Vorspiel und Liebestod

Das Stendhal Syndrom II
(Prelude and Liebestod)

Der zweite Einakter des STENDHAL-SYNDROMS, VORSPIEL & LIEBESTOD, ist der innere Monolog eines Dirigenten, während er ein Wagner-Konzert dirigiert. Er ist ein extravaganter, sexbesessener Egomane (Leonard Bernstein lässt grüßen), ungeheuer komisch in seiner Selbstbeweihräucherung, die konterkariert wird z.B. von den Gedanken seiner Frau (nämlich an ihren aktuellen Liebhaber) oder den feindseligen Gedanken des abgestumpften Konzertmeisters ("The next Toscanini you're not. ... You're the next asshole, period.")
Die Einsicht, dass ein großer Künstler nicht auch ein großer Mensch sein muss, wird hier auf's Amüsanteste veranschaulicht.

Deutsch von Frank Heibert

2 D, 3 H, 1 Dek

UA: Februar 2004 · Primary Stages Theatre, New York

Kritiken

New York Post

„The play is a delightful stunt."

New York Post

„The play is a delightful stunt."

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Theater
Terrence McNally

Meisterklasse

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas an der Julliard School in New York gab, sind die Ausgangssituation für dieses Stück von Terrence McNally. Es zeigt die Sopranistin gegen Ende ihres Lebens, nach dem Verlust ihrer Stimme und dem Ende der Bühnenkarriere - Callas, wie sie drei verschüchterte, junge Sänger unterrichtet. Darin zeigt sich die Sängerin als Perfektionistin, aber auch als extrem eitel, selbstbezogen, brutal, despotisch und hartnäckig - mit anderen, aber auch mit sich selbst.

In beiden Akten gibt es einen Moment, in dem die konkrete Situation in den Hintergrund tritt und die Callas in Monologen die entscheidenden Stationen ihres Lebens wieder durchlebt - die großartigen Höhepunkte ihrer Karriere an der Scala, aber auch ihre zerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. In diesen Monologen treten die Dämonen, die die Callas ihr Leben lang bedrängten, deutlich zutage: ihre Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester, der Kampf gegen weniger talentierte, aber attraktivere Sängerinnen am Anfang ihrer Laufbahn, die verzweifelte, lebenslange Sehnsucht einer unsicheren Frau nach Bewunderung und Liebe.
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der privaten Person, zwischen der enormen Macht und Wirkung der Callas auf der Bühne und den peinigenden Erinnerungen an ihre eigene Ohnmacht, die sie nicht loslassen, bildet den Kern des Stückes.

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