Theater

Terrence McNally

Liebe! Stärke! Mitgefühl!

Stück in 3 Akten
(Love! Valour! Compassion!)

In den drei Akten dieses Stücks kommen an jeweils drei Sommerwochenenden acht Männer im Landhaus von Gregory, einem berühmten Tänzer und Choreographen, zusammen. Unter ihnen sind Bobby - Gregorys junger blinder Freund, der wie ein präraphaelitischer Engel aussieht - und Buzz - HIV-positiv, Gregorys Kostümbildner von Beruf und wandelndes Musical-Lexikon aus Leidenschaft. Außerdem der Anwalt Perry und sein langjähriger Partner Arthur, sowie John, der als Komponist gescheiterte, verbitterte Probenpianist von Gregory, und sein junger Lover Ramon, ein Tänzer. Schließlich noch James, Johns aidskranker Zwillingsbruder, äußerlich das Ebenbild, charakterlich der völlige Gegensatz zu John.
Im Verlauf des Stücks spielen sich zwischen diesen Freunden alltägliche Dramen in gewohnt traumatischer Weise ab. Ein Liebhaber wird betrogen. Überall gibt es sexuelle Spannungen. Die Rivalität zwischen Brüdern bricht offen aus. Das langjährige Paar kämpft mit den Früchten und den Lasten der Treue. Ein junger Tänzer fordert den alten heraus. Am Ende erlebt der Zuschauer, wie sechs der Freunde, in Tutus gekleidet, den pas-de-cygnes aus dem Schwanensee tanzen.

Deutsch von Frank Heibert

7 H, Verwandlungsdek

UA: 01.11.1994 · Manhattan Theatre Club, New York · Regie: Joe Mantello

DSE: 25.09.1996 · Deutsches Schauspielhaus, Hamburg · Regie: Gustav Peter Wöhler

Kritiken

Post Plus

„It all sounds too serious for words. In fact, it's a comedy, a wonderfully entertaining comedy, with a few bravely borne tearful interludes that manage, with a certain adroit sincerity, to avoid sentimentality."

Newsday

„It is McNally's Chekhovian apotheosis, his most satisfying tapestry of emotional brights and darkness - so witty and tough and beautiful... "

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„It all sounds too serious for words. In fact, it's a comedy, a wonderfully entertaining comedy, with a few bravely borne tearful interludes that manage, with a certain adroit sincerity, to avoid sentimentality."

Newsday

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Theater
Terrence McNally

Meisterklasse

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas an der Julliard School in New York gab, sind die Ausgangssituation für dieses Stück von Terrence McNally. Es zeigt die Sopranistin gegen Ende ihres Lebens, nach dem Verlust ihrer Stimme und dem Ende der Bühnenkarriere - Callas, wie sie drei verschüchterte, junge Sänger unterrichtet. Darin zeigt sich die Sängerin als Perfektionistin, aber auch als extrem eitel, selbstbezogen, brutal, despotisch und hartnäckig - mit anderen, aber auch mit sich selbst.

In beiden Akten gibt es einen Moment, in dem die konkrete Situation in den Hintergrund tritt und die Callas in Monologen die entscheidenden Stationen ihres Lebens wieder durchlebt - die großartigen Höhepunkte ihrer Karriere an der Scala, aber auch ihre zerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. In diesen Monologen treten die Dämonen, die die Callas ihr Leben lang bedrängten, deutlich zutage: ihre Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester, der Kampf gegen weniger talentierte, aber attraktivere Sängerinnen am Anfang ihrer Laufbahn, die verzweifelte, lebenslange Sehnsucht einer unsicheren Frau nach Bewunderung und Liebe.
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der privaten Person, zwischen der enormen Macht und Wirkung der Callas auf der Bühne und den peinigenden Erinnerungen an ihre eigene Ohnmacht, die sie nicht loslassen, bildet den Kern des Stückes.

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