Terrence McNally

Terrence McNally, geboren 1939 in Süd-Texas, studierte Journalismus an der Columbia University in New York. Seit Mitte der Achtziger iwar er einer der Hausautoren des renommierten Manhattan Theatre Clubs; seitdem häuften sich Preise und Erfolge. McNally starb im Frühjahr 2020 an den Folgen einer Corona-Infektion.

Terrence McNally, geboren 1939 in Süd-Texas, studierte Journalismus an der Columbia University in New York. Seit Mitte der Achtziger iwar er einer der Hausautoren des renommierten Manhattan Theatre Clubs; seitdem häuften sich Preise und Erfolge. McNally starb im Frühjahr 2020 an den Folgen einer Corona-Infektion.

Theater
Terrence McNally

Meisterklasse

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas an der Julliard School in New York gab, sind die Ausgangssituation für dieses Stück von Terrence McNally. Es zeigt die Sopranistin gegen Ende ihres Lebens, nach dem Verlust ihrer Stimme und dem Ende der Bühnenkarriere - Callas, wie sie drei verschüchterte, junge Sänger unterrichtet. Darin zeigt sich die Sängerin als Perfektionistin, aber auch als extrem eitel, selbstbezogen, brutal, despotisch und hartnäckig - mit anderen, aber auch mit sich selbst.

In beiden Akten gibt es einen Moment, in dem die konkrete Situation in den Hintergrund tritt und die Callas in Monologen die entscheidenden Stationen ihres Lebens wieder durchlebt - die großartigen Höhepunkte ihrer Karriere an der Scala, aber auch ihre zerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. In diesen Monologen treten die Dämonen, die die Callas ihr Leben lang bedrängten, deutlich zutage: ihre Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester, der Kampf gegen weniger talentierte, aber attraktivere Sängerinnen am Anfang ihrer Laufbahn, die verzweifelte, lebenslange Sehnsucht einer unsicheren Frau nach Bewunderung und Liebe.
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der privaten Person, zwischen der enormen Macht und Wirkung der Callas auf der Bühne und den peinigenden Erinnerungen an ihre eigene Ohnmacht, die sie nicht loslassen, bildet den Kern des Stückes.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch