Es bla einmal…die Zeit der Märchen- und Familienstücke ist im vollen Gange. Wieder und wieder, Jahr um Jahr begeben wir uns in finstere Wälder, mit Dornen umrankte Schlösser und in kristallene Eispaläste. Uns begegnen fürchterliche Kreaturen, bitterböse Stiefmütter, mutige Waisenkinder und charmante, aber ziemlich einfältige Prinzen. Die Geschichten kennen wir alle. Es ist an der Zeit, diese Stoffe gegen den Strich zu bürsten. Es ist an der Zeit für aufmüpfige Märchengestalten, die sich ihrer Geschichte verweigern - die andere Entscheidungen treffen. Anlässlich der kommenden Feiertage habe wir moderne Märchen zusammengetragen, die viel Potenzial für Bühnenmagie bieten und gleichzeitig die Geschichten neu erzählen und mit unserer Gegenwart verschränken. „A touch of magic“ in einer Welt, in der Mythen nur zum Einschlafen taugen. Viel Spaß beim Entdecken!
ES BLA EINMAL (8+) von Till Wiebel
ad lib. (mind. 3 Darsteller:innen)
Willkommen im Schwappseits – dem Land der Versprecher und Irrtümer. Hier wird aus dem Rotkäppchen das Brotkäppchen. Kann es in seine eigene Geschichte zurückkehren und seine Großmutter retten? Ein fantastisches neues Märchen über das Überwinden von Sprachbarrieren und den Mut, sich Gehör zu verschaffen. Ausgezeichnet mit dem „Nah dran!“-Stipendium für junge Dramatik.
DAS MÄRCHEN VON DER KLEINEN MEERJUNGFRAU (9+) von Roland Schimmelpfennig
1 D, 2 H
MIt dem Mülheimer Kinderstücke-Preis 2023 ausgezeichnet. Drei Freund:innen stehen an einer vom Rest der Welt vergessenen Küste. Es ist heiß und staubig. Die Sonne schreit fast da oben am Himmel. Die drei träumen sich aus ihrem tristen Alltag heraus. Wer weiß schon, was sich alles unter den sich wogenden Wellen verbirgt? Ruinen untergegangener Zivilisationen, mythische Meereswesen, die vom Land träumen, und unzählige Namenlose.
DER KLEINE DICKE RITTER von Robert Bolt / Konstantin Küspert (8+)
ad lib.
Der preisgekrönte Dramatiker Konstantin Küspert übersetzte Robert Bolts schwarzhumorigen Märchenklassiker neu. Ihm ist eine sprachliche Neuinterpretation des Stoffes gelungen, ohne sich inhaltlich vom Original zu entfernen. Er verleiht Robert Bolts aberwitzigen Dialogen und absurden Figuren neuen Glanz. Robert Bolts Märchenkomödie ist ein irrer Ritterspaß à la Monty Pythons DIE RITTER DER KOKUSNUSS, die u.a. durch eine Adaption der Augsburger Puppenkiste bekannt wurde.
ALAADDIN UND DIE WUNDERLAMPE (6+) von Annette Raffalt
6 Darsteller:innen
Annette Raffalt rüttelt die Geschichte von Alaaddin und der Wunderlampe mächtig auf und hat in der Legende viele Konflikte unserer Zeit herauskristallisiert. Dabei erzählt sie als Autorin und Regisseurin der Uraufführung eine universale Geschichte über den Wunsch nach Freiheit. Mit viel Humor und szenischem Gespür hat Annette Raffalt ein Emanzipationsstück geschrieben, das mit bekannten Motiven spielt und dabei die Gefahr des westlichen Orientkitsches gekonnt umschifft.
ROSENMÄDCHEN – SPIEGELSCHEIN (8+) von Helwig Arenz
3 D, 4 H, UA frei
Helwig Arenz arbeitet heraus, was schnell in Vergessenheit gerät: Neben vergifteten Äpfeln, sprechenden Spiegeln und den nach Gold schürfenden Zwergen handelt das Märchen von einer jungen Frau, die ihre Mutter verloren hat und lernen muss, sich selbstbestimmt in einer gefährlichen Welt zu behaupten.
SCROOGE ODER WEIHNACHTEN VERGISST MAN NICHT! (6+) von Martin Baltscheit
2 D, 6 H
Nach der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. So leicht und so traurig, so komisch und so ernst, so knapp und so weich, so sinnlich und so weihnachtlich wurde sie noch nie erzählt, die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Mit viel Gesang und Überschwang beschreibt Martin Baltscheit die Läuterung des Ebenezer Scrooge vom gefühllosen Geizhals zum liebenswerten Kauz.
zurück zum Journal