Florian Felix Weyh

Ludwigslust
Komödie
2 D, 3 H
UA: 13.10.1990 · Theater Zerbrochene Fenster, Berlin · Regie: Donald Berkenhoff
"'Ich will mit meiner Tochter schlafen' - dieser Satz eröffnet ein Spiel von Liebe, Verrat und Moralentsorgung. Ludwig heißt die von Inzestbegierden geschüttelte väterliche Kanaille. 1968 wurde Ludwig von der Sünde befreit. Seitdem lebt er die permanente sexuelle Revolution. Zumindest im Kopf. Magda, die Mutter, macht da schon lange nicht mehr mit. Sie hält sich Vater und Tochter mit einer eigenen Wohnung und dicken Trauerspeckrollen vom Leib. Das schmucke Töchterchen hat die Zwanzig schon knapp überschritten. Doch immer noch soll ihr der Vater Kumpel und Heros zugleich sein. In diese sperrige Zwickmühle schubst Patrizia auch ihren Betthasen Robert. Der ist ein windschnittiger Möchtegern-Yuppie. Die Deutsche Bank lockt ihn wie nix. Fehlt nur noch Magdas und Ludwigs Freund Hermann, der einst als Stadtguerillero zwei Polizisten erschoß. Nach langen Jahren im Knast ist Hermann zum Sozialarbeiter mutiert. Seine Spezialität: wachsweiche Familienfürsorge.
Fünf Menschen, zwei Generationen. Florian Felix Weyh nimmt für keine Partei. Er läßt Eltern und Kinder ganz unbarmherzig gegeneinander donnern. Vaterschaft, Mutterschaft, Freundschaft - das ist Weyhs thematischer Dreisatz. Seine Rechnung geht auf, denn Weyh sorgt für spannungsreiche Dramatik, rasante Dialoge, überraschende Volten und subtilen Humor. Ludwigslust, das ist geballte Wirklichkeit abzüglich jedweden naturalistischen Zierats." (Der Tagesspiegel)

Hörspiele

Dieter Kühn
Ludwigslust
In Ludwigslust bringt Dieter Kühn keine 'Originalhandlung', sondern Reflexion ... mehr
» merken