© Beatrix Rinke

Till Wiebel

Till Wiebel, geboren 1994 in Ostfriesland, studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und als Gaststudent Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Als Autor und Regisseur produziert er in verschiedenen Konstellationen Theaterarbeiten im Stadttheater und in der Freien Szene, die unter anderem beim Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater Hamburg und beim Theatertreffen der Jugend am Haus der Berliner Festspiele zu erleben waren.

Sein Debütstück Am Wulst der Zeit wurde 2019 mit dem Autorenpreis des CumEx-Stückewettbewerbs des Studio Naxos in Frankfurt am Main ausgezeichnet und dort uraufgeführt. Mit selbigem Text wurde er zum Auftakt Festival für szenische Texte nach Köln eingeladen. Im Frühjahr 2020 war er Finalist bei den Tagen der Jungen Dramatik am Staatstheater Braunschweig. Im Rahmen des „mit+abstand“ Stipendiums vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik Deutschland realisierte er das partizipative Textprojekt Die Qual / Der Wal - Ein Katalog ungeschriebener Geschichten. Für sein Stück Funken wurde Till Wiebel mit dem Retzhofer Dramapreis 2021 in der Kategorie "Junges Publikum" ausgezeichnet. Mit der Spielzeit 21/22 beginnt er seine Arbeit als Dramaturg am Jungen Schauspielhaus Hamburg.

Till Wiebel, geboren 1994 in Ostfriesland, studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und als Gaststudent Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Als Autor und Regisseur produziert er in verschiedenen Konstellationen Theaterarbeiten im Stadttheater und in der Freien Szene, die unter anderem beim Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater Hamburg und beim Theatertreffen der Jugend am Haus der Berliner Festspiele zu erleben waren.

Sein Debütstück Am Wulst der Zeit wurde 2019 mit dem Autorenpreis des CumEx-Stückewettbewerbs des Studio Naxos in Frankfurt am Main ausgezeichnet und dort uraufgeführt. Mit selbigem Text wurde er zum Auftakt Festival für szenische Texte nach Köln eingeladen. Im Frühjahr 2020 war er Finalist bei den Tagen der Jungen Dramatik am Staatstheater Braunschweig. Im Rahmen des „mit+abstand“ Stipendiums vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik Deutschland realisierte er das partizipative Textprojekt Die Qual / Der Wal - Ein Katalog ungeschriebener Geschichten. Für sein Stück Funken wurde Till Wiebel mit dem Retzhofer Dramapreis 2021 in der Kategorie "Junges Publikum" ausgezeichnet. Mit der Spielzeit 21/22 beginnt er seine Arbeit als Dramaturg am Jungen Schauspielhaus Hamburg.

Auszeichnungen

  • 2021

    Retzhofer Dramapreis in der Kategorie "Junges Publikum" für Funken

  • 2019

    Autorenpreis des CumEx-Stückewettbewerbs des Studio Naxos in Frankfurt am Main für Am Wulst der Zeit

Junges Theater
Till Wiebel

Es bla einmal

frei zu besetzen

**Ausgewählt für das “Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater"-Stipendium 2022**

Abseits unserer Welt gibt es einen ganz und gar geheimen Ort, der einer einfachen Regel folgt: Wird in einer Erzählung etwas fehlerhaft ausgesprochen oder falsch verstanden, so verschwindet es aus seiner ursprünglichen Geschichte und landet im Schwappseits, dem mysteriösen Land der Missverständnisse. Hier finden sie ihr Ende, die personifizierten Flüchtigkeitsfehler, ungewollten Buchstabendreher, unbezwungenen Zungenbrecher und ausufernden Fantasien. So auch die Protagonistin des Stücks, das Brotkäppchen. Gerade ist es noch in menschlicher Gestalt durch den Wald gelaufen um die kranke Großmutter zu besuchen, da wacht es plötzlich auf und findet sich zu ofenfrischem Brot verwandelt. Nur die rote Kappe ist vom alten Leben geblieben. Ein dummer Versprecher oder ein ungewaschenes Ohr haben dafür gesorgt, dass das Brotkäppchen aus seiner ursprünglichen Geschichte herübergeschwappt ist.
Das Brotkäppchen begegnet abstrusen Gestalten. Da gibt es beispielsweise den Forschkönig oder die kleine Meerjungsau. Neben diesen beiden Sonderlingen begegnet das Brotkäppchen auf seiner wilden Odyssee durch das Schwappseits noch einer ganzen Reihe anderer versehentlicher Neuschöpfungen. Eins ist klar: Brotkäppchen muss unbedingt einen Ausweg aus dem Schwappseits und zurück in die eigene Geschichte finden, schließlich liegt die eigene Großmutter krank im Bett und muss unbedingt versorgt werden. Dabei muss es sich allerdings auch den bösen Mächten stellen, die in dieser Parallelwelt das Sagen haben. Zum Glück stehen ihr die Geschöpfe des Schwappseits zur Seite.

Es bla einmal erzählt von den vermeintlichen Mängelexemplaren dieser Welt und ist jenen gewidmet, die sich immer ein bisschen missverstanden oder selbst wie ein Missverständnis fühlen. Das fehlerhafte Wort und die Misskommunikation werden hier zum Ausgangspunkt für einen ganz eigenen Kosmos voller liebenswerter Kreaturen. Das Stück bricht und überschreibt vorformulierte Bilder und Figuren mit dem sprachspielerischen Prinzip, sie falsch zu verstehen und lässt die schrägen Charaktere lernen, sich in allen Ungereimtheiten selbst zu feiern. Dabei befragt es den Stellenwert und die Tradition des Märchens im Theater für junges Publikum.
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Junges Theater
Till Wiebel

Funken

4 Darsteller:innen

“Ich wette mit dir, das wird der schönste Sommer deines Lebens.” Das sind die letzten Worte, die Malte von seiner Mutter zu hören bekommt, bevor sie ihn allein am Eingangstor des Feriencamps zurücklässt. Doch schnell wird klar, dass es hier anders zugeht, als man sich ein paar Wochen im Sommerlager vielleicht vorstellen würde. Aufsichtspersonen? Fehlanzeige. Im Feriencamp der ominösen Arthur McPush Cooperation kommen die gescheitesten jungen Köpfe des Landes in einer Welt ohne Erwachsene zusammen. Es sind die Nerds und Außenseiter*innen, die ihren Sommer dazu nutzen, Atome zu spalten, Mozart-Partituren auswendigzulernen oder das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum auszuhebeln. Ein wahres Paradies für Tüftler*innen und Hochbegabte.

Blöd nur, dass Malte Schröder der durchschnittlichste 13-Jährige ist, den man sich vorstellen kann. Eine absolute Normal-Null. Noch nie hat er sich so mittelmäßig und fehl am Platz gefühlt. Glücklicherweise lernt er das Enfant terrible Shawn Baker, das Universalgenie Twinkle und die versierte Mechanikerin Isilda kennen. Die drei nehmen Malte unter ihre Fittiche. Vielleicht wird dieser Sommer ja wirklich der schönste seines Lebens?

Doch bald müssen die vier herausfinden, dass die Arthur McPush Cooperation eine ganz eigene Agenda verfolgt. Sie werden dazu benutzt, einen aberwitzigen Zukunftsplan zu realisieren. Nun zählt jede*r Einzelne, um sich gegen die durchtriebene Cooperation zu behaupten. Einen Funken Hoffnung gibt es – ein Funke, der sich fortträgt und eine Revolution entfacht. „GLANZ ODER GAR NICHT. FÜR SCHLIMMER UND EWIG.“

Till Wiebel wurde für Funken mit dem ersten Retzhofer Dramapreis in der Kategorie „Junges Publikum“ ausgezeichnet. Der Autor unterzieht junge Abenteuer-Literatur wie TKKG, Die fünf Freunde oder Die drei ??? einer zeitgenössischen und queeren Relektüre. Es sind die Nerds und die Unangepassten, die sich gegen die Großkapitalisten stellen. Sie können und wollen es sich nicht mehr leisten, unpolitisch zu sein. Ihre stärkste Waffe ist das Miteinander. „So entwirft der Autor eine Welt voller Humor, kluger Beobachtungen und fesselnder Exzentriker*innen, die sich trauen zu träumen und ihre Ideen umzusetzen...“, heißt es in der Retzhofer Jury-Begründung.

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