Drei Fischer-Stücke sind bei den 48. Mülheimer Theatertagen nominiert: DIE KUNST DER WUNDE von Katja Brunner, DIE KATZE ELEONORE von Caren Jeß und in der Kategorie Kinderstück DAS MÄRCHEN VON DER KLEINEN MEERJUNGFRAU von Roland Schimmelpfennig. Warum uns das nicht reicht? Weil wir noch so viele begeisternde, berührende, bewegende Stücke unserer außergewöhnlich tollen Autor:innen im Programm haben, die in der Saison so durch die Decke gegangen sind, dass sie (teilweise bereits) nachgespielt wurden. Wir präsentieren drei Stücke, die unserer Ansicht nach in Mülheims blindem Fleck gelandet sind. Denn anders können wir uns ihr Fehlen nicht erklären.
DAS WASSER von Kathrin Röggla
UA: 07.04.2022 · Staatsschauspiel Dresden (Kleines Haus) · Regie: Jan Gehler
»Kraftvoll-schwarzhumoriges Drama. [...] Ein mit sarkastischer Verve geschriebener Text der Sprachzerstäuberin- und seziererin Kathrin Röggla, [...]« (Die Deutsche Bühne)
»Kathrin Rögglas neues Stück nimmt sich satirisch bis sarkastisch der steigenden Pegelstände an - und damit der Klimakrise. [...] Pointierteste Sprache in kabarettistische Qualität gefasst, von schwärzester oder schwarzgrüner Ironie, so wirklich, dass es bitterböse wirken muss.« (nachtkritik.de)
»Ein Theaterstück, das jeder sehen sollte. Dieser multiperspektivische Text sammelt nahezu alle Sichtweisen auf jedem geistigen Niveau.« (Sächsische Zeitung)
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hildensaga. ein königinnendrama von Ferdinand Schmalz
UA: 15.07.2022 · Nibelungenfestspiele Worms · Regie: Roger Vontobel
»Was Ferdinand Schmalz mit elementaren Fragen herausarbeitet, ist die Dynamik einer Gewalt- und Kriegsspirale, die, einmal in Gang gesetzt, nicht mehr zu stoppen ist. Gegenwartsbezüge zum Krieg in der Ukraine stellen sich an diesem Abend zuhauf und sehr bitter ein. Überhaupt unterliegt dieser "hildensaga" ein großes Unbehagen an unserer Zeit. Das Stück hat viel Potenzial.« (Süddeutsche Zeitung)
»Der Text, das hochkarätige Ensemble, die imposante Bühne – eine nahezu perfekte Mischung« (Deutschlandfunk Kultur)
»hildensaga. ein königinnendrama überzeugt damit als Drama mit engem Bezug zum traditionellen Stoff – der diesen nutzt, um die langen Linien der Gewalt in Geschlechterbeziehungen hervorzuheben.« (nachtkritik.de)
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ZWEI HERREN VON REAL MADRID von Leo Meier
UA: 12.01.2023 · Theater Oberhausen · Regie: Maike Bouschen
»Kaum ist die WM in Katar vorbei und sind die ersten One-Love-Binden bei ebay versteigert, spielt das Theater Oberhausen eine ganz eigene Partie mit "Zwei Herren von Real Madrid“, und ganz hinten im Programmheft verbirgt sich bereits der Schlüssel zum Glück bzw. Stück, denn da steht: "Die Beteiligten bedanken sich bei Leo Meier für das Vertrauen, mit diesem zärtlichen Stück umgehen zu dürfen." Fürwahr. Das Publikum bedankt sich später ebenfalls, mit viel Applaus.« (nachkritik.de)
»Die Uraufführung von ZWEI HERREN VON REAL MADRID im Studio des Theaters besticht mit Ausstattungspracht und Spitzen gegen das Macho-Business.[…]
Das Utopische an Leo Meiers Text ist die Selbstverständlichkeit, mit der die Liebe der beiden Herren, die konsequent beim „Sie“ bleiben, nicht nur in der Familie, sondern auch im Macho-Business um den Ball akzeptiert wird.« (WAZ)
»Tim Weckenbrock und Khalil Fahed Aassy wirken in einer Mischung aus Vereins-Anzügen und Strampelanzügen scheu und eingebildet, schüchtern sichern sie ihre prekären Rollen wiederholt mit Choreografie-ähnlichen Gesten ab. Auch sonst vertraut die Inszenierung von Maike Bouschen dem kryptischen, humorvollen und widerborstigen Text. Das Thema Homosexualität im Fußball beschreibt Meier charmant und nicht monothematisch […] Die eigenwillige Eleganz des Textes kommt in Oberhausen zum Strahlen. Zu sehen ist die gelungene Uraufführung eines schwer zu fassenden, gedanklich reichen und sprachlich sensiblen Stücks mit einem rundum überzeugenden Ensemble.« (Die Deutsche Bühne)
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