Emre Akal

Hotel Pink Lulu - Die Ersatzwelt
6 Darsteller, Eine Horde Rowdies, Chor der Erntehelfer*innen | Besetzung kann frei angepasst werden
UA: Herbst 21 · Schauspiel Leipzig
„Herzlich Willkommen im Hotel Pink Lulu, die Welt der unendlichen Wünsche und Erfüllungen. Bitte wählen Sie sich einen Namen, eine Optik, eine Verdienstquelle, eine Beziehung, eine Landschaft, ein Land, eine Erinnerung, ausgewähltes Essen, ausgewählte Getränke, Savannenlandschaft, Kirschblüte, Cocktail am Nil, wählen Sie sich eine Lebensgeschichte, eine Herkunft, eine, die Sie sich schon immer gewünscht haben.“

Das Hotel Pink Lulu ist ein staatlich subventioniertes, digitales Arche-Projekt. Eine virtuelle Welt, die totale Freiheit und Weltenflucht verspricht. In den Flurkorridoren und Gesellschaftsräumen des Hotels treffen sich zahlreiche Avatare. Es sind die Zurückgelassenen, die Eskapisten, die Neugierigen und Gescheiterten – die Pionier*innen einer digitalen Post-Gender-Welt. Einer Welt, in der der eigene makelhafte Körper abgelegt wird. Unter der strengen Aufsicht von Lulu 6.0 – der allwissende Gatekeeper dieses virtuellen Schlaraffenlandes – werden neue Identitäten angenommen, lang gehegte Lebensträume erfüllt, Gewaltphantasien ausgelebt.
Doch was passiert, wenn all diese Wünsche erfüllt werden? Was, wenn die Flucht ins Digitale kein Überbrückungszustand bleibt, sondern sich zu einer neuen Realität manifestiert? Wenn sich die Schein-Realität echter und richtiger anfühlt als das analoge Leben? Dann kann der virtuelle Traum schnell zum Alptraum werden. Als es für die Avatare immer schwieriger wird, das Hotel zu verlassen, formiert sich allmählich Widerstand. Denn auch im Hotel Pink Lulu – dem Ort unbegrenzter Möglichkeiten – sind manche Gäste gleicher als andere.

Emre Akal thematisiert in seinem weltenumspannenden Theaterstück die digitale Durchdringung unseres Lebens. Eine Durchdringung, die sich durch sämtliche Gesellschaftsschichten zieht. HOTEL PINK LULU ist kein technikpessimistisches Manifest, sondern ein Stück Erinnerung an die Überforderung der digitalen Migration und der Gegenwart, in der wir eben sind. Über das Über- und nicht Miteinander.

Journal

Emre Akal

"Am Anfang war das Bild, ein Wort, eine Stimmung, eine Skizze, ein Sound, ein Klang oder aber ein Traum." – Im Gespräch mit dem Dramatiker und Regisseur Emre Akal

13.09.2021
In loser Folge möchten wir in diesem neuen Format mit unseren Autor*innen und Regisseur*innen ins Gespräch kommen. Den Anfang macht Emre Akal. Für sein Stück HOTEL PINK LULU – DIE ERSATZWELT wurde er mit dem exil-DramatikerInnenpreis der Wiener Wortstätte ... mehr

Emre Akal

Herzlichen Glückwunsch! Emre Akal erhält den exil-DramatikerInnenpreis 2020 für sein Theaterstück HOTEL PINK LULU – DIE ERSATZWELT

23.11.2020
Gewinner des exil-DramatikerInnenpreises 2020 ist der Autor Emre Akal für sein Stück HOTEL PINK LULU – DIE ERSATZWELT. Die Jury begründet ihre Auswahl wie folgt:   „HOTEL PINK LULU ist ein witziger, sehr aktueller Text über Eskapismus, über Konsum ... mehr

Emre Akal

Emre Akal erhält den Förderpreis Theater der Landeshauptstadt München 2020

14.08.2020
Die Jury unter dem Vorsitz von Kulturreferent Anton Biebl hat den Regisseur und Autor Emre Akal mit dem Förderpreis Theater der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Hier finden Sie die vollständige Jury-Begründung:   "Emre Akal bereichert als Autor und Regisseur schon seit einigen Jahren die Münchner Theaterlandschaft. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit der Debütförderung der Stadt München, dem Theaterpreis der Stadt ... mehr

Kritiken

Hotel Pink Lulu - Die Ersatzwelt

Süddeutsche Zeitung

[E]s steckt in seinem Stück eine große Sehnsucht nach analoger Menschlichkeit. Und genau das ist es, was das Theater anderen Medien voraushat: die analoge Menschlichkeit.

Jury-Begründung exil-DramatikerInnenpreis

'Hotel Pink Lulu' ist ein witziger, sehr aktueller Text über Eskapismus, über Konsum als Trost gegen jegliche Form von Traurigkeit und darüber, wie großartig und doch überfordernd die digitale Durchdringung all unserer Lebensbereiche geraten kann – eine Überforderung, die der überbordende Text als Herausforderung an das Theater weitergibt.

Jury-Begründung exil-DramatikerInnenpreis 2020

HOTEL PINK LULU ist ein witziger, sehr aktueller Text über Eskapismus, über Konsum als Trost gegen jegliche Form von Traurigkeit und darüber, wie großartig und doch überfordernd die digitale Durchdringung all unserer Lebensbereiche geraten kann – eine Überforderung, die der überbordende Text als Herausforderung an das Theater weitergibt.