Theater

Enda Walsh

Bedbound

(Bedbound)

Eine Tochter und ihr Vater verbringen ihr Leben zusammen in einem Bett. Wie wahnsinnig erzählt der Vater von seiner zurückliegenden außergewöhnlichen Karriere als Möbelverkäufer. Hätte es Ikea nicht schon gegeben, er hätte es erfunden. Glaubt er. Glaubt auch die Tochter. Denn wo er ihr leuchtendes Vorbild war, versagte er gleichzeitig in seiner Vaterrolle. Und so reden sie beide gegen die Leere im Kopf und hoffen nur darauf, endlich schlafen zu können. Doch der erlösende Moment will nicht kommen, und trotz allen Schmerzes und allen Humors erfüllt sich die Geschichte der beiden ganz unerwartet in Liebe und Vergebung.

Deutsch von Iain Galbraith

1 D, 1 H

UA: Mai 2000 · piccolo teatro, Milano

DSE: Dezember 2001 · Münchner Kammerspiele

Aufführungsarchiv

08
Juni 2007
Enda Walsh

Bedbound

Theater
Regie Marcel Kohl

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Theater
Enda Walsh

The Homefront

Deutsch von Martin Michael Driessen
1 D, 3 H

Die Szene ist eine verwahrloste Sozialwohnung im Londoner Distrikt Walworth, in der der fünfzigjährige Ire Dinny mit seinen erwachsenen Söhnen Blake und Sean in völliger Absonderung lebt.
Am Anfang des Stückes bereiten sich die drei Männer schweigend auf einen Vorgang vor, den sie, wie wir langsam begreifen, seit fast zwei Jahrzehnten zwanghaft wiederholen: die Aufführung eines Stückes, geschrieben, inszeniert und gespielt von Dinny, in dem er die gewaltsamen Umstände, die ihn aus seiner Heimatstadt Cork in die britische Hauptstadt brachten, umdeutet und verherrlicht. Der erste Hinweis, dass die Geschichte, die er konstruiert hat, nicht der Wahrheit entspricht, ist die theatrale Form, die er gewählt hat: eine klassische Farce mit ihren Mitteln der schnellen Kostümwechsel, Verwechslungen und verwirrenden Handlungsstränge. In seiner erfundenen Geschichte ist Dinny ein reicher Hirnchirurg in Cork, der in einen tödlichen Konflikt mit seinem älteren Bruder gerät wegen des Testaments ihrer Mutter. Obwohl wir nie ganz erfahren, was wirklich geschehen ist, stellt sich allmählich heraus, dass er ein Arbeiter war, der seiner Familie gegenüber gewalttätig wurde und aus Angst um sein Leben aus dem Land floh. Auf der realen Ebene des Stückes geht es um Blakes und Seans widerwillige Teilnahme an Dinnys wahnhaftem Theater und die Fluchtmöglichkeit, die in der Form von Hayley bei ihnen auftaucht, der Kassiererin aus dem Supermarkt, die Sean seine Einkaufstüte hinterherträgt.

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