Theater

Enda Walsh

Sucking Dublin

(Sucking Dublin)

"Leben", sagt Lep, „ist ein Scheißwitz, der heißt: Stoff schluckn, schluckn, schluckn“.
Solche Lebensweisheiten brüllt man in Dublin schon als Achtzehnjähriger mit Kokainschaum vor dem Mund heraus und teilt diese Erfahrung mit Lämmchen, Steve, Amanda, Fett und wie all die kaputten Gestalten in den Ghettos der Hauptstadt so heißen.

Sucking Dublin ist eine schonungslose und kompromisslose Schilderung von fünf jungen Menschen, die in einem klaustrophobischen, von Drogen verseuchten Dublin von einer Vergewaltigung gequält werden.

Deutsch von Iain Galbraith

3 D, 2 H

UA: September 1997 · Abbey Theatre, Dublin · Regie: Sarah Thornton

DSE: Nov. 2000 · Bremen · Regie: Lukas Langhoff

Kritiken

Die Welt

„Sprachlosigkeit, Weltekel und emotionales Elend, inszeniert als rauschhafte Performance, auf diese Formel könnte man <em>Sucking Dublin</em> (…) bringen. Der Gefahr des Betroffenheitstheaters radikal ausweichend, macht Regisseur Lukas Langhoff aus der Vorlage des Iren Enda Walsh einen bizarren Comic-Strip, der unter die Haut geht."

Die Welt

„Sprachlosigkeit, Weltekel und emotionales Elend, inszeniert als rauschhafte Performance, auf diese Formel könnte man <em>Sucking Dublin</em> (…) bringen. Der Gefahr des Betroffenheitstheaters radikal ausweichend, macht Regisseur Lukas Langhoff aus der Vorlage des Iren Enda Walsh einen bizarren Comic-Strip, der unter die Haut geht."

Weitere Stücke

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Theater
Enda Walsh

The Homefront

Deutsch von Martin Michael Driessen
1 D, 3 H

Die Szene ist eine verwahrloste Sozialwohnung im Londoner Distrikt Walworth, in der der fünfzigjährige Ire Dinny mit seinen erwachsenen Söhnen Blake und Sean in völliger Absonderung lebt.
Am Anfang des Stückes bereiten sich die drei Männer schweigend auf einen Vorgang vor, den sie, wie wir langsam begreifen, seit fast zwei Jahrzehnten zwanghaft wiederholen: die Aufführung eines Stückes, geschrieben, inszeniert und gespielt von Dinny, in dem er die gewaltsamen Umstände, die ihn aus seiner Heimatstadt Cork in die britische Hauptstadt brachten, umdeutet und verherrlicht. Der erste Hinweis, dass die Geschichte, die er konstruiert hat, nicht der Wahrheit entspricht, ist die theatrale Form, die er gewählt hat: eine klassische Farce mit ihren Mitteln der schnellen Kostümwechsel, Verwechslungen und verwirrenden Handlungsstränge. In seiner erfundenen Geschichte ist Dinny ein reicher Hirnchirurg in Cork, der in einen tödlichen Konflikt mit seinem älteren Bruder gerät wegen des Testaments ihrer Mutter. Obwohl wir nie ganz erfahren, was wirklich geschehen ist, stellt sich allmählich heraus, dass er ein Arbeiter war, der seiner Familie gegenüber gewalttätig wurde und aus Angst um sein Leben aus dem Land floh. Auf der realen Ebene des Stückes geht es um Blakes und Seans widerwillige Teilnahme an Dinnys wahnhaftem Theater und die Fluchtmöglichkeit, die in der Form von Hayley bei ihnen auftaucht, der Kassiererin aus dem Supermarkt, die Sean seine Einkaufstüte hinterherträgt.

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