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Carl Zuckmayer

Gesang im Feuerofen

Drama in 3 Akten

Frankreich unter deutscher Besatzung 1943. Während eine französische Widerstandsgruppe an Weihnachten auf einem Schloss ein Fest feiert, wird das Schloss von deutscher Feldpolizei umstellt und in Brand gesteckt: Die Franzosen, wie die Männer im Feuerofen das Tedeum singend, verbrennen. Diesen Vorgang (der sich tatsächlich ereignet hat) steigert Zuckmayer ins Gleichnishafte, jenseits der Nationalitäten: Deutsche und französische Soldaten werden von denselben Schauspielern dargestellt; zwei Engel klagen den Frevel an und mahnen zur Versöhnung; "Vater Wind", "Mutter Frost", "Bruder Nebel" symbolisieren kosmische Kräfte. Ein französischer Kaplan spricht Zuckmayers Botschaft:"Wir haben die Wahl zu treffen, hier und heute - ob wir das Leben erniedrigen wollen zu einer blinden Funktion - oder ob wir es lieben können, als Gottes Geschenk, in jedem seiner Geschöpfe, noch im Feind, noch in Tod und Verwüstung!"

7 D, 21 H, Verwandlungsdek

UA: 03.11.1950 · Deutsches Theater, Göttingen · Regie: Heinz Hilpert

Ursendung: 21.12.1950 · HR / NWDR · Regie: Heinrich Koch

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Carl Zuckmayer

Rivalen

1 D, 25 H, 3 Dek

1917 in Frankreich, kurz hinter der Frontlinie. In einem amerikanischen Lager werden Soldaten gedrillt. Man hat es sich aber ganz gut eingerichtet, hier, in der Nähe eines französischen Dorfes. Kapitän Flagg, der lebenshungrige und mit allen Wassern gewaschene Kommandeur der Kompanie, nutzt seine Privilegien, genauso, wie er es an jedem anderen Kriegsschauplatz der Welt bisher auch gemacht hat. Hier ist die Tochter des französischen Gastwirts seine Geliebte.
Flaggs Urlaub steht an. Sein Vertreter ist ausgerechnet Sergeant Quirt. Beide verbindet eine langjährige erbitterte Rivalität. So auch hier: In Flaggs Abwesenheit macht sich Quirt sofort und erfolgreich an dessen Geliebte Charmaine ran. Als Rache befiehlt der zurückgekommene Flagg die Heirat zwischen Quirt und Charmaine, doch Charmaine weigert sich: sie liebt beide.
Die Kompanie muss mit einem aberwitzigen Auftrag an die Front. Auch hier geht beider Wettkampf weiter - trotz oder gerade wegen der grausamen Ereignisse um sie herum. Der Auftrag, Gefangennahme eines deutschen Offiziers, wird erfüllt, nicht ohne schwere Verluste. Zurück im Dorf zocken die beiden Männer um Charmaine und um ihr eigenes Leben: Der Gewinner darf über das Schicksal des Gegners entscheiden. Die Frage, ob Charmaine nur der Auslöser für die offene Austragung der Feindschaft ist, oder ob die Liebe für die Männer wirklich ein Grund wäre zu sterben, klärt sich, als die Kompanie noch in der selben Nacht zurück zur Front beordert wird: Flagg und Quirt, die beide im sicheren Dorf bleiben könnten, gehen gemeinsam an die Front. Die Faszination der Gefahr und die Loyalität untereinander ist trotz allem stärker als der Wunsch nach Sicherheit und Gefühl.

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