Theater
Fokus

#PRIDEMONTH – Eine Auswahl queerer Theaterstücke aus unserem Programm

2020 feiern die ersten Pride-Paraden ihr 50. Jubiläum. Sie entstanden als Reaktion auf die Stonewall-Riots in Greenwich Village, New York, im Jahr 1969. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni stürmten Polizisten das Stonewall Inn in der Christopher Street und nahmen 13 Menschen fest.

Regenbogenfarben #Pridemonth

Der darauf folgende Aufstand gegen die Polizeigewalt und systematischer Ausgrenzung gilt als wesentlicher Anstoß für die neue Bürgerrechtsbewegung. Eine Bewegung, die allerdings nicht immer so inklusiv war, wie es heute den Anschein hat: Während der ersten Paraden wurden viele Menschen der LGBTQI+Community wie z.B. die Trans-Aktivistinnen Marsha P. Johnson oder Sylvia Rivera ausgegrenzt. Ihr Rolle während der Riots wurde erst später anerkannt.

Anlässlich #pridemonth möchten wir Euch über unsere Theaterstücke informieren, die sich thematisch und strukturell mit Diversität und Gleichberechtigung auseinandersetzen. Hier findet Ihr eine Auswahl queerer Texte zum Entdecken und Lesen! Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. 

KATHY ACKER
Die Geburt des Dichters
(The Birth of the Poet)
Deutsch von Nils Tabert
6 D, 6 H, 1 Dek
UA: 03.12.1985 | Brooklyn Academy of Music, New York | Regie: Richard Foreman
frei zur DSE

 

UTA BIERBAUM
GRRRLS (14+)
3 D, BINGO-HARRY (LUZYS VERSTORBENER EHEMANN, JETZT HUND)
UA: 25.06.2021 | Burghofbühne Dinslaken

Hasen-Blues. Stopp (14+)
Aufragsarbeit für das Theater Strahl, Berlin
3 D, 1 H
UA: 18.11.2016 | Theater Strahl, Berlin | Regie: Anna Vera Keller

 

EBRU NIHAN CELKAN
Last Park Standing
Deutsch von Oliver Kontny
2 D, 1 H
UA: 29.01.2019 | TOY, Istanbul | Regie: Sami Berat Marcali
DSE: 31.10.2019 | Staatstheater Stuttgart | Regie: Nuran David Calis

 

HARVEY FIERSTEIN
Einesteils und andrerseits und außerdem
(Torch Song Trilogy)
Deutsch von Bernd Samland
2 D, 4 H, 4 Dek
UA: 10.06.1982 | Little Theater, New York | Regie: Peter Pope
DSE: 24.11.1985 | Schauspielhaus (Kleines Haus), Düsseldorf | Regie: Rolf Stahl

 

GRACIE GARDNER
Pussy Sludge
Deutsch von Maria Milisavljevic
5 D, 3 H, (Doppelbes. mögl.)
UA: 10.02.2017 | Less Than Rent Theatre (HERE Arts Center), New York | Regie: Skylar Fox

 

STEFAN HORNBACH
Schwalbenkönig (12+)
1 H
UA: 31.08.2017 | Deutsches Nationaltheater Weimar | Regie: Otto A. Thoß

 

CAREN JESS
Bookpink
ad lib.
UA: 29.11.2019 | Schauspielhaus Graz | Regie: Anja Michaela Wohlfahrt

 

TONY KUSHNER
Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift
(The Intelligent Homosexual’s Guide to Capitalism and Socialism with a Key to the Scriptures)
Deutsch von Frank Heibert
5 D, 6 H
UA: 22.05.2009 | Guthrie Theatre, Minneapolis | Regie: Michael Greif
DSE: 21.01.2012 | Nationaltheater Mannheim | Regie: Burkhard C. Kosminski

Engel in Amerika Teil I& II
Schwule Variationen über gesellschaftliche Themen
(Angels in America)
Deutsch von Frank Heibert
3 D, 5 H, Verwandlungsdek
UA: Mai 1991 | Eureka Theatre Company, San Francisco | Regie: David Esbjornson
DSE: 24.09.1993 | Theater am Neumarkt, Zürich | Regie: Volker Hesse

 

SVEALENA KUTSCHKE
zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden
3 D, 2 H
UA: 08.06.2019 | Deutsches Theater, Berlin | Regie: András Dömötör

 

MATTHEW LOPEZ
The Legend of Georgia McBride
Deutsch von Hannes Becker
1 D, 4 H
UA: 17.01.2014 | Ricketson Theatre / Denver Center Theatre Company, Denver | Regie: Mike Donahue
DSE: 25.01.2020 | Staatstheater Nürnberg | Regie: Christian Brey

The Inheritance
Deutsch von Hannes Becker (Übersetzung in Vorbereitung)
12 H, 1 D (Doppelbesetzung möglich)
UA: 02.03.2018 | Young Vic, London | Regie: Stephen Daldry

 

TERRENCE McNALLY
Liebe! Stärke! Mitgefühl!
Stück in 3 Akten
(Love! Valour! Compassion!)
Deutsch von Frank Heibert
7 H, Verwandlungsdek
UA: 01.11.1994 | Manhattan Theatre Club, New York | Regie: Joe Mantello
DSE: 25.09.1996 | Deutsches Schauspielhaus, Hamburg | Regie: Gustav Peter Wöhler

 

LUKAS MOODYSSON
Raus aus Amal (12+)
Nach dem gleichnamigen Film
(Fucking Åmål)
Deutsch von Hansjörg Betschart
5 D, 3 H, St
UA: 28.01.2005 | Theater Basel (in einer Koproduktion mit dem jungen theater basel) | Regie: Sebastian Nübling

 

JETON NEZIRAJ
Sworn Virgin
Auftragsarbeit für Forever Productions
Deutsch von Zuzana Finger
2 D, 1 H
UA: 01.05.2018 | Schlachthaus Theater Bern | Regie: Johannes Mager

 

EWALD PALMETSHOFER
Edward II. Die Liebe bin ich
nach Christopher Marlowe
Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Wien in Koproduktion mit dem Theater Basel und den Wiener Festwochen
1 D, 6 H, 1 Kind
UA: 26.05.2015 | Schauspielhaus Wien in Kopr. mit dem Theater Basel und den Wiener Festwochen | Regie: Nora Schlocker

 

PIER PAOLO PASOLINI
Who is me
Dichter der Asche
(Who is me
Poeta delle Ceneri)
1 H
UA frei

 

FALK RICHTER
Small Town Boy
Ein Projekt
1 D, 4 H
UA: 11.01.2014 | Maxim Gorki Theater, Berlin | Regie: Falk Richter

 

NESRIN SAMDERELI
Träum weiter
Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Bochum
4 D, 3 H
UA: 24.02.2018 | Schauspielhaus Bochum | Regie: Selen Kara

 

JEN SILVERMAN
Collective Rage
Ein Stück in fünf Bettys (im Wesentlichen eine queere und riskante Expedition - wisst ihr noch, damals, in der Mittelstufe, beim Thema Shackleton und seiner Antarktisexpedition? - und jetzt stellt euch die Antarktis als Pussy vor - ungefähr so)
(Collective Rage)
Deutsch von Barbara Christ
5 D
UA: 12.09.2016 | Woolly Mammoth Theatre, Washington, D.C. | Regie: Mika Donahue
frei zur DSE

 

STEF SMITH
Drosseln
(Swallow)
Deutsch von Valerie Melichar
3 D, 3 Darsteller
UA: 09.08.2015 | Traverse Theatre, Edinburgh | Regie: Orla O'Loughlin
DSE: 10.12.2016 · Schauspiel Köln | Regie: Matthias Köhler

 

NELE STUHLER
Gaia googelt nicht
5 Darsteller, oder mehr oder auch weniger
frei zur UA

Weitere queere Stücke

Alle Stücke
Theater
Tony Kushner

Engel in Amerika Teil I: Die Jahrtausendwende naht

Deutsch von Frank Heibert
3 D, 5 H, Verwandlungsdek

"Ein Schwulenpärchen driftet auseinander, weil der eine Aids hat und immer unästhetischer dahinsiecht; eine Mormonenehe zerbröckelt, weil manchmal auch ein Heiliger der letzten Tage seiner Natur gemäß lieber Männer liebt; ein omnipotenter, doch HIV-positiver Rechtswegbereiter der republikanischen Politpower sackt ab, weil selbst seine staatstragende Korruption letztlich auf physischer Gesundheit gründet. So weit die Handlung, drei grobfaserige, ziemlich beliebige Fäden, die dann allerdings kunstvoll zu einem faszinierenden Zeitbild verwoben werden. Homosexualität und Aids sind einerseits souverän thematisiert, andererseits wird der tragische Grundton immer wieder, dramaturgisch präzis und sprachlich brillant, von blitzendem Witz und berfreiender Ironie gebrochen.
Tony Kushner schildert das Spezielle und trifft das Allgemeine. Seine "Schwulen Variationen über gesellschaftliche Themen" (Untertitel) sind die Momentaufnahmen einer uralten Welt, die - wieder einmal - auf einen Nullpunkt zuschlingert. Die Köpfe und Körper der Menschen sind verseucht. Der Staat: bankrott. Die Religion: bankrott. Die Natur: bankrott. Was bleibt, ist hie und da eine lächerliche Liebe, da und dort ein Häufchen Heuchelei , viel reflexartiger Rassismus, vielerlei fanatisch-religiöse Surrogate und vor allem eine respektable Restmenge Selbsterhaltungstrieb, der die meisten weitermachen lässt, in der Regel unter dem Banner des ökonomischen Positivismus: Good Morning, America! Wir schreiben die Blütezeit Ronald Reagans. Es geht uns gut, und wem´s nicht gut geht, der ist aller Scheinheiligkeit nach selber schuld." (Neue Zürcher Zeitung über die Deutschsprachige Erstaufführung am Theater am Neumarkt, Zürich)

Theater
Taylor Mac

HIR

Deutsch von Lisa Wegener
1 D, 2 H, 1 Divers

Nach einer unehrenhaften Entlassung aus dem Militär wegen Drogendelikten kehrt Isaac aus Afghanistan nach Hause zurück. Er erwartet, dass er seinen gewalttätigen Vater konfrontieren, seine Mutter und seine Schwester beschützen und sich in seinem alten Schlafzimmer entspannen kann.
Doch seine Erwartungen werden enttäuscht, als er in eine sehr veränderte häusliche Situation gerät.
Vater Arnold hat einen Schlaganfall erlitten und sich in eine hilflose, kindliche Kreatur verwandelt.
Mutter Paige, die von diesem Sturz des Patriarchats begeistert ist, weigert sich zu putzen, füttert Arnold mit einem mit Östrogen versetzten Milchshake, um ihn gefügig zu halten, und schminkt ihn total grotesk.
Und die kleine Schwester Maxine, die sich als Transgender geoutet hat und nun Max heißt, lässt sich einen Bart wachsen.
Paige empfängt Isaac mit offenen Armen und ist mehr als bereit, ihm die schöne neue Welt nach der Geschlechtsumwandlung beizubringen – auch wenn sie sich dabei die Erfahrungen ihres Kindes Max aneignet.
Isaac hingegen ist psychisch angeschlagen, gezeichnet von seinen Jahren im Krieg als Verantwortlicher für den Umgang mit gefallenen Kameraden, und reagiert schlecht auf die Veränderungen in seiner Familie. Er versucht verzweifelt, die Kontrolle zu behalten und so etwas wie das Leben, das er kannte, wiederherzustellen – auch wenn das bedeutet, Arnold wieder an seinen prominenten Platz vor den Fernseher zu setzen.

Wenn schwindende männliche Privilegien und posttraumatische Belastungsstörung mit Clownsschminke und Radical Faeries-Kommunenträumen kollidieren, ist das Ergebnis explosiv. Taylor Macs urkomisches und beängstigendes Hir ist eine dysfunktionale Familiendramödie für eine neue Ära, eine hochintelligente, zärtlich-herzliche und zutiefst schwarzhumorige Darstellung einer Familie in der Krise. Häuslicher Missbrauch, das Trauma des Krieges und die Akzeptanz von Genderqueers werden in einer absurden, aber gleichzeitig emotional packenden und intensiv realen Dynamik dargestellt.

Kathy Acker

Kathy Acker (1947-1997) stammte aus New York City. Dort studierte sie Philosophie und arbeitete nebenbei u.a. als Stripperin. Sie war Dozentin am San Francisco Art Institute.
Seit den 80er Jahren gehörte Kathy Acker mit Romanen wie Blood and Guts in High School, Don Quixote und Empire of the Senseless zu den eigenwilligsten und aufsehenerregendsten Stimmen der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur. Gezielt unterlaufen ihre Texte gängige Erwartungshaltungen, spielen souverän mit literarischen Traditionen und überführen sie konsequent in neue, aktuelle Zusammenhänge.
"Postpunk. Postmodern. Postpost." (Mark/Space 1995)

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© Verena Brüning

Uta Bierbaum

Uta Bierbaum ist ausgebildete Schauspielerin und Autorin, von 2012 bis 2016 studierte sie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihre Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2015 den Chemnitzer Theaterpreis für die zärtlichkeit der Hunde sowie den Publikumspreis des Autorenwettbewerbs St.Gallen/Konstanz.
die schweizer krankheit erhielt Nominierungen für den Heidelberger Stückemarkt (2013), für den Autorenwettbewerb des Schauspiel Essen (2014), außerdem eine Einladung zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin (2013).
Sie schreibt für Berliner Bühnen wie die Neuköllner Oper, (UA Exit Paradise 2014), die Deutsche Oper (UA Neue Szenen III 2017 und UA Neue Szenen IV 2019), außerdem auch vermehrt für das Kinder- und Jugendtheater. Für das Berliner Jugendtheater Strahl schrieb sie die Auftragsarbeit Hasen-Blues. Stopp. (UA 2016), es folgte eine Stückentwicklung im Autorenkollektiv mit drei weiteren AutorInnen: #BerlinBerlin (UA 2018) erhielt eine Nominierung für den Jugendtheaterpreis Ikarus sowie den Friedrich-Luft Theaterpreis, als beste Berliner Inszenierungen des Jahres 2018.

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Ebru Nihan Celkan

Ebru Nihan Celkan, geboren 1979 in Adana in der Türkei, ist Autorin und Dramatikerin, unterrichtet dramatisches und performatives Schreiben an verschiedenen Universitäten und leitet Workshops. Daneben schreibt sie seit 2014 für die türkische Tageszeitung Evrensel und berät NGOs. 2019 war sie außerdem Stipendiatin des Jean-Jacques Rousseau-Programms der Akademie Schloß Solitude in Stuttgart.
In ihren - insbesondere in der Türkei viel gespielten - Stücken setzt sie sich mit der türkischen Gesellschaft, deren Tabus und Missständen auseinander, ihren Fokus richtet sie dabei auf Machtmissbrauch, Militarismus und Genderthemen. Last Park Standing entstand im Rahmen des Projekts “Krieg im Frieden” am Maxim Gorki Theater in Berlin.

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Harvey Fierstein

Harvey Fierstein, 1954 in Brooklyn geboren, lebt in New York. Er studierte Kunst, tingelte als Transvestiten-Darsteller durch Manhattans Off-Szene, arbeitete u. a. mit Andy Warhol und Woody Allen und "gewann eine frühe Reputation als gutherzige asthmatische Lesbe" (Fierstein). Dann begann er 1973 eigene Stücke zu schreiben. Seine Torch Song Trilogy war eine Broadway-Sensation; die Filmversion Das Kuckucksei mit Autor Fierstein in der Rolle des Travestiekünstlers Arnold ein weiterer Meilenstein in der ungewöhnlichen Karriere des Unikums Harvey Fierstein.

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Gracie Gardner

Gracie Gardner ist Mitglied der mit einem Obie ausgezeichneten Gruppe Youngblood am Ensemble Studio Theater. Ihre Werke sind u. a. Pussy Sludge, I'm Revolting (Atlantic Theater Company), Athena (The Hearth, NYT Critic's Pick), Panopticon (Clubbed Thumb), und Malvolios (Drama Studio London). Ihre Stücke wurden mit dem Relentless Award, einer McKnight National Residency und dem James Stevenson Prize ausgezeichnet. Sie ist Mitglied von New Dramatists, Ars Nova Play Group und Less Than Rent und schreibt im Auftrag des Manhattan Theatre Club, der Wise Music Group und des Ensemble Studio Theater. Sie arbeitet außerdem als Rettungssanitäterin in Brooklyn.

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© Annemone Taake

Stefan Hornbach

Stefan Hornbach, geboren 1986 in Speyer, studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Neuere deutsche Literatur in München, anschließend Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Als Autor war er 2013 Finalist beim open mike in Berlin und 2015 beim Autorenwettbewerb der Theater St. Gallen und Konstanz. 2015 gewann er mit seinem Theaterstück
Über meine Leiche den Osnabrücker Dramatikerpreis, 2016 folgte eine Einladung zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater Berlin, wo es in einer Produktion des Burgtheaters Wien als Voraufführung zu sehen war, es folgte eine Uraufführung am Theater Osnabrück, eine österreichische Erstaufführung am Kasino des Burgtheaters Wien und 2017 eine weitere Aufführung am Schauspielhaus Bochum. Die Kunststiftung Baden-Württemberg unterstützt sein Romanprojekt mit einem Literaturstipendium, vom Land Baden-Württemberg erhielt er 2016 einen Förderpreis zum Schiller-Gedächtnispreis. Als Schauspieler stand er u. a. am Schauspiel Stuttgart und am Theater Rampe Stuttgart auf der Bühne, zuletzt am Theater und Orchester Heidelberg.
Für die Stückentwicklung YOU'RE JUST JEALOUS gewann er 2016 gemeinsam mit Magdalena Fischer und Sophie Utikal den Publikumspreis des Nachwuchs-Wettbewerbs am Theater Drachengasse in Wien. Seit 2013 ist Stefan Hornbach Teil des Theater- und Filmkollektivs KOLLEKTIV EINS.

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© Jewgeni Roppel

Caren Jeß

Caren Erdmuth Jeß, geboren 1985 in Eckernförde, studierte Deutsche Philologie und Neuere deutsche Literatur in Freiburg i.Br und Berlin. Als Dramatikerin trat sie das erste Mal 2017 in Erscheinung, als sie mit ihrem Stück Deine Mutter oder Der Schrei der Möwe den dritten Platz des Osnabrücker Dramatikerpreises belegte. 2018 gewann sie die Residency des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik mit Bookpink. Mit der Grazer Uraufführungsinszenierung von Bookpink wurde sie 2020 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert und zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres erklärt. Im Jahr davor gewann sie außerdem den Else-Lasker-Schüler-Stückepreis für ihr Stück Der Popper und den Preis der taz-Publikumsjury des 26. open mike für Die Ballade von Schloss Blutenburg. 2023 gewann sie für das Stück Die Katze Eleonore in der Produktion des Staatsschauspiel Dresden den Mülheimer Dramatikpreis sowie den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage. Caren Jeß lebt in Dresden.

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© Joan Marcus

Tony Kushner

Tony Kushner wurde 1956 in Manhattan geboren und wuchs in Lake Charles, Louisiana, auf. Er machte seinen Abschluss an der Columbia University, später ein Aufbaustudium an der New York University. In den frühen achtziger Jahren gründete er eine Theatergruppe und begann Theaterstücke zu schreiben und zu inszenieren. In den neunziger Jahren schrieb er das Stück der Stunde: das zweiteilige Werk Angels in America: Millennium Approaches (1993) und Angels in America: Perestroika (1994), für das er den Pulitzer Preis, zwei Tony Awards, zwei Drama Desk Awards, den Evening Standard Award, den New York Critics Circle Award, den Los Angeles Drama Critics Circle Award und den LAMBDA Liberty Award for Drama erhielt. Weitere Bühnenstücke sind Slavs und Homebody/Kabul. Sein Werk mit dem langen Titel The Intelligent Homosexual's Guide to Capitalism and Socialism with a Key to the Scriptures wurde 2009 am Guthrie Theater in Minneapolis, Minnesota, USA aufgeführt. Die deutschsprachige Erstaufführung fand im Januar 2012 am Nationaltheater Mannheim statt. 2005 schrieb er für Steven Spielbergs Film München das Drehbuch und erhielt dafür eine Oscar-Nominierung. 2012 arbeiteten die beiden bei Lincoln erneut zusammen.

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© Magnus Lechner

Ewald Palmetshofer

Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Lehramt Philosophie / Psychologie. Der Autor und Dramaturg wurde 2008 zum Nachwuchsdramatiker des Jahres ernannt. Mit hamlet ist tot. keine schwerkraft wurde er 2008 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, 2010 mit dem Stück faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. Mit seinem Stück die unverheiratete gewann Ewald Palmetshofer 2015 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführungsinszenierung von Robert Borgmann am Wiener Akademietheater wurde außerdem 2015 zum Berliner Theatertreffen 2015. Dem folgten weitere Einladungen nach Mülheim. 2018 wurde Vor Sonnenaufgang am Theater Basel uraufgeführt und seitdem an mehr als zwanzig Häusern nachgespielt. Mit der Uraufführung von die verlorenen in der Regie von Nora Schlocker eröffnete Andreas Beck 2019 seine Intendanz am Residenztheater in München, wo Ewald Palmetshofer seit der Spielzeit 2019/20 auch als Dramaturg arbeitet.

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© Dorothea Tuch

Svealena Kutschke

Svealena Kutschke, geboren in Lübeck, studierte Kulturwissenschaften und lebt heute in Berlin. Sie ist Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie hat bisher fünf Romane veröffentlicht, zuletzt Gespensterfische im Frühjahr 2025 im Schöffling Verlag.
Ihr erstes Theaterstück zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden zählt zu den drei Gewinnertexten der Autor*innentheatertage 2019.
Svealena Kutschke wurde mit dem Förderpreis zum Schiller-Gedächtnispreis 2019 und mit dem Hebbel-Preis 2022 ausgezeichnet. No Shame in Hope (eine Jogginghose ist ja kein Schicksal) war für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2023
nominiert und wird vielfach nachgespielt. 2023 war sie Stipendiatin in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul und des Goethe-Instituts Bejing in Nanjing. Die Arbeit an Gespensterfische wurde gefördert durch das Arbeitsstipendium 2024 des Literaturfonds Darmstadt, das Arbeitsstipendium 2023 des Berliner Senats und mit einem Aufenthaltsstipendium der Stiftung Döblin Preis 2022.
Ihr neues Stück Fußnoten aus dem späten 21. Jahrhundert war zum Heidelberger Stückemarkt 2025 eingeladen und wurde mit dem FIDENA Stückepreis ausgezeichnet.




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Stef Smith

Stef Smith studierte Drama und Theatre Arts an der Queen Margaret University in Edinburgh. Seit ihrem Abschluss 2009 ist sie als Autorin tätig. Bereits 2012 erhielt sie den Olivier Award für ihr Stück Roadkill. Swallow war eine Auftragsarbeit des renommierten schottischen Traverse Theatre.

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© William Minke 2019

Nele Stuhler

Nele Stuhler wurde 1989 in Osterburg (Altmark) geboren und wuchs in Berlin auf. Sie studierte Philosophie und Volksbühne in Berlin, Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Regie in Zürich und absolvierte den Lehrgang FORUM TEXT von uniT Graz. Sie arbeitet als Autorin, Regisseurin und Performerin und schreibt alleine und mit anderen. Ihre Arbeit Mauerschau entstand 2017 an den Sophiensaelen in Berlin und wurden unter anderem zum DramatikerInnen Festival Graz, dem Out-Now Festival Bremen und zum Jubiläum 30 Jahre Mauerfall der Stadt Berlin eingeladen und von Deutschlandfunk Kultur als Hörspiel realisiert. Für ihr Theaterstück Fische erhielt sie 2016 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik und 2018 den Else-Lasker-Schüler Stückepreis. Mit ihrer Theatergruppe FUX realisiert sie seit 2011 eigene Arbeiten unter anderem beim Treibstoff-Festival Basel, am Stadttheater Gießen, am Schauspielhaus Wien, an den Münchner Kammerspielen, am Mousonturm Frankfurt und am HAU Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie zudem mit Jan Koslowski, mit dem sie Arbeiten unter anderem am Ballhaus Ost Berlin, der Kunsthalle Rostock, der Ruhrtriennale Master Class und dem Schauspiel Frankfurt entwickelte.

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Jen Silverman

Jen Silverman wurde in den USA geboren, wuchs in Asien und Europa, u.a. in Skandinavien, auf. Nach einem B.A. in Komparatistik an der Brown University absolvierte sie einen Master-Studiengang in Playwriting an der University of Iowa. Ihre Stücke werden an zahlreichen Theatern in den USA gespielt und mit Preisen ausgezeichnet, wie z.B. dem Yale Drama Series Award, Lilly Award, Kennedy Center's Paula Vogel Playwriting Award, MacDowell Fellow, the Helen Merrill Fund Award in 2015 and the PoNY Fellowship 2016-2017. Die deutschsprachige Erstaufführung ihres Stücks The Roommate fand im September 2018 am Theater Orchester Biel Solothurn statt. Kollektive Wut wurde im September 2016 am Woolly Mammoth Theatre in Washington, D.C. uraufgeführt.

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Pier Paolo Pasolini

Pier Paolo Pasolini, geboren 1922 in Bologna, ermordet 1975 bei Rom, aufgewachsen im Friaul, Doktor der Philosophie, Lyriker, Pädagoge, Epiker, Journalist, Dramatiker, Zeichner, Maler, Essayist, Filmemacher, wurde in Deutschland fast ausschließlich durch seine Filme von Accatone bis Salo - Die 120 Tage von Sodom bekannt. Sein Leben, seine Person, sein Werk waren ein Skandalon. Er kämpfte in seinen letzten Jahren gegen die Schein-Toleranz der totalitären Herrschaft des Konsums ebenso wie gegen den Konformismus der Progressiven. Seine apokalyptische Kritik an der Zerstörung und an der Selbstzerstörung der Menschen und ihrer Erde brachte buchstäblich ganz Italien gegen ihn auf.

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© Heiko Schäfer 2012

Falk Richter

Falk Richter (*1969, Hamburg) gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Theaterregisseure und Dramatiker. Seit 1994 arbeitet er an vielen renommierten nationalen und internationalen Bühnen wie u.a. dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Schauspiel Frankfurt, Schaubühne Berlin, Maxim Gorki Theater, Hamburgische Staatsoper, Nationaltheater Oslo, Toneelgroep Amsterdam, Théâtre National de Bruxelles, Ruhrtriennale, Salzburger Festspiele und dem Festival d’Avignon. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Texten gehören GOTT IST EIN DJ, ELECTRONIC CTY, UNTER EIS und TRUST. Seine Stücke, die von hoher Aktualität zeugen, liegen in mehr als 30 Sprachen vor und werden weltweit gespielt. In den letzten Jahren entwickelte er zunehmend freie Projekte basierend auf eigenen Texten gemeinsam mit einem Ensemble aus Schauspielern, Musikern und Tänzern. Mit der Choreographin Anouk van Dijk entwickelte er mehrere Tanztheater-Projekte, die in ihrer speziellen Verbindung von Text, Tanz und Musik eine neue ästhetische Form begründeten. Ihre gemeinsamen Produktionen NOTHING HURTS, TRUST, PROTECT ME, RAUSCH und COMPLEXITY OF BELONGING touren mit großem internationalem Erfolg. 2013 gewann er den Friedrich-Luft-Preis für seine Musik-Tanz-Theater-Produktion FOR THE DISCONNECTED CHILD, die an der Schaubühne Berlin in Kooperation mit der Staatsoper im Schillertheater uraufgeführt wurde. 2014 feierte er mit seinem Stück SMALL TOWN BOY am Maxim Gorki Theater eine viel beachtete Premiere und begründete an der Schaubühne mit der Inszenierung NEVER FOREVER seine Zusammenarbeit mit dem Choreographen Nir de Volff. Im August 2018 wurde Richter bei der Kritikerumfrage des Fachblattes Theater heute für seine Inszenierung von Elfriede Jelineks AM KÖNIGSWEG zum „Regisseur des Jahres“ gewählt. Im Corona Jahrgang war er mit seiner gefeierten Produktion IN MY ROOM, das er am Maxim Gorki Theater inszenierte, für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert. Richter unterrichtet als Gastprofessor Regie an der renommierten Ernst Busch Schule in Berlin und ist seit der Spielzeit 2020/2021 Hausregisseur an den Münchner Kammerspielen, wo zuletzt gemeinsam mit Anouk van Dijk mit TOUCH für einen fulminanten Start in die neue Intendanz sorgte.
www.falkrichter.com

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