© Elvira Zickendraht

Christine Brückner

Christine Brückner wurde 1921 als Pfarrerstochter geboren. Sie studierte Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte, während sie ihren Lebensunterhalt als Köchin, Kantinenleiterin, Buchhalterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstinstitut Marburg verdiente. Im Alter von zweiunddreißig Jahren veröffentlichte Christine Brückner ihren ersten Roman: Ehe die Spuren verwehen.

Im Jahr 1983 brachte Christine Brückner bei Hoffmann & Campe das Buch Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen heraus. Es handelt sich dabei um zunächst 11, in der Ullstein-Taschenbuch-Ausgabe dann 14 Monologe, die die Autorin Frauen aus Geschichte und Literatur in den Mund gelegt hat: von Klytämnestra und Sappho über Katharina von Bora, Desdemona und Effi Briest bis zu Eva Braun, Gudrun Ensslin und einer Ungeborenen.

„Christine Brückner setzt das jahrhundertelang übliche Bezugsverhältnis zwischen Männern und Frauen voraus, um es danach in seiner Absurdität sichtbar zu machen. Und wie das geschieht – mit wieviel Schalksinn, Einfallsreichtum und amüsantem Umkehren aller Verhältnisse!“, so Walter Jens in seiner Rezension des Buches.

Gedacht waren die Texte auch als Theatermonologe. Sie wurden nicht nur als Lektüre, sondern auch auf der Bühne ein großer Publikumserfolg. Das Buch verkaufte sich im oberen sechsstelligen Bereich, und in den 1980er Jahren war Christine Brückner mit diesen Texten an Theatern auch eine der meistgespielten deutschsprachigen Autorinnen. Bis heute wird das Buch häufig erworben und werden die Monologe vielfach gespielt.

Zu ihren Lebzeiten (1921-1996) gehörte die Schriftstellerin Christine Brückner zu den meist gelesenen Autorinnen Deutschlands. Ihr umfangreiches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Aufzeichnungen, Hörspiele und Theaterstücke. 1984 stiftete sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Otto Heinrich Kühner den „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ und gründete die Stiftung Brückner-Kühner. Sie wurde vielfach ausgezeichnet und ist Ehrenbürgerin der Stadt Kassel.

Christine Brückner wurde 1921 als Pfarrerstochter geboren. Sie studierte Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte, während sie ihren Lebensunterhalt als Köchin, Kantinenleiterin, Buchhalterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstinstitut Marburg verdiente. Im Alter von zweiunddreißig Jahren veröffentlichte Christine Brückner ihren ersten Roman: Ehe die Spuren verwehen.

Im Jahr 1983 brachte Christine Brückner bei Hoffmann & Campe das Buch Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen heraus. Es handelt sich dabei um zunächst 11, in der Ullstein-Taschenbuch-Ausgabe dann 14 Monologe, die die Autorin Frauen aus Geschichte und Literatur in den Mund gelegt hat: von Klytämnestra und Sappho über Katharina von Bora, Desdemona und Effi Briest bis zu Eva Braun, Gudrun Ensslin und einer Ungeborenen.

„Christine Brückner setzt das jahrhundertelang übliche Bezugsverhältnis zwischen Männern und Frauen voraus, um es danach in seiner Absurdität sichtbar zu machen. Und wie das geschieht – mit wieviel Schalksinn, Einfallsreichtum und amüsantem Umkehren aller Verhältnisse!“, so Walter Jens in seiner Rezension des Buches.

Gedacht waren die Texte auch als Theatermonologe. Sie wurden nicht nur als Lektüre, sondern auch auf der Bühne ein großer Publikumserfolg. Das Buch verkaufte sich im oberen sechsstelligen Bereich, und in den 1980er Jahren war Christine Brückner mit diesen Texten an Theatern auch eine der meistgespielten deutschsprachigen Autorinnen. Bis heute wird das Buch häufig erworben und werden die Monologe vielfach gespielt.

Zu ihren Lebzeiten (1921-1996) gehörte die Schriftstellerin Christine Brückner zu den meist gelesenen Autorinnen Deutschlands. Ihr umfangreiches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Aufzeichnungen, Hörspiele und Theaterstücke. 1984 stiftete sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Otto Heinrich Kühner den „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ und gründete die Stiftung Brückner-Kühner. Sie wurde vielfach ausgezeichnet und ist Ehrenbürgerin der Stadt Kassel.

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Christine Brückner

Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen

je 1 D, je 1 Dek

Wie die Buchausgabe Wenn du geredet hättest, Desdemona erweist sich auch die Theaterfassung von Brückners Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen als bedeutendes und differenziertes Statement zur Geschichte und Gegenwart - aus weiblicher Sicht.

In diesen Monologen kommen sehr unterschiedliche Frauen zu Wort. Manche sind der Literatur entnommen, andere haben wirklich gelebt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie viel zu sagen haben, in ihrer eigenen Zeit oder Situation jedoch nicht gehört wurden. Und bei allen ist der Alltag ebenso Thema wie der politische Kontext, aus dem heraus sie denken und fühlen - gelebte Ideologiekritik, anrührend und aufrüttelnd zugleich.

Klytämnestra klagt den Größenwahn ihres Mannes Agamemnon an; Katharina Luther gibt Auskunft über das Auseinanderklaffen von Anspruch (gottgefälliges Leben) und Wirklichkeit (Unfrieden im Alltag); Donna Laura, die große platonische Liebe Petrarcas, wehrt sich gegen das Bild einer Heiligen, dem sie lebenslang zu entsprechen hatte; die Gottesmutter Maria wünscht sich in die Zeit zurück, als die Anhänger Christi einfach nur glauben und nicht wie jetzt wissen wollten. Ihr Leiden als abgewiesene Mutter geht einher mit den Sorgen einer verspotteten Urchristin; für Gudrun Ensslin wird die Isolationshaft zur "Illusionshaft": Sie träumt von einem richtigen Leben und rechnet mit dem falschen ab: mit ihrem pietistischen Vater, mit ihrem ichbezogenen Mann und mich sich selbst, die ihrem Kind keine Mutter sein konnte. "Wir haben uns in die Räder der Geschichte geworfen und sind in die Speichen geraten."

Weitere Rednerinnen: Christiane von Goethe, Effi Briest, Sappho, die Hetäre Megara, Desdemona, die Kameliendame Marguerite Gautier.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch