Ewald Palmetshofer
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Die Presse, 11.02.2008
Unsere ganze Welt wird hier [...] aufgerollt: Schön, tröstlich, erhellend, aufwühlend. So soll Theater sein.
Kronen Zeitung, 11.02.2008Rhetorik trommelt, Satz und Gegensatz folgen pfeilschnell. Das sind Palmetshofer Waffen. Hysterisch-komische Wortspiele über die Einsamkeit der Anfangsdreißiger.
Oberösterreichische Nachrichten, 11.02.2008Palmetshofers Sozialbefund einer neoliberalen Gesellschaft ist jede Larmoyanz fremd. Er fokussiert mit einem hohen Reflexionsniveau den Aberwitz des (materiellen und vor allem idellen) Elends.
Nachtkritik, 20.03.2008"wohnen. unter glas" ist auch eine bedrückend schööne Elegie auf die Impotenz, auf die Unmöglichkeit dem Leben herausragende Höhepunkte zu schenken.
Süddeutsche Zeitung
[Palmetshofer] greift dazu aktuelle Debatten auf, namentlich den Konflikt zwischen einem rechts tickenden Neoliberalismus und einem linken Milieu, das alten Idealen treu geblieben ist. [...] Palmetshofers Text [...] kann als Muster einer geglückten Klassiker-Übermalung gelten.
Westfälische NachrichtenDiese Aneignungen des alten Stücks sind so stimmig und seine kunstvoll rhythmisierte Sprache ist so stark, dass der originale Hauptmann im Vergleich fast museal wirkt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zum Jahresende noch ein Höhepunkt. Ein Theaterereignis. Ohne Wenn und Aber eindrucksvoll. [...] Hier ist alles wie aus einem eisernen Guss. Das Stück erkennt man kaum wieder – so unerbittlich genau fügt sich nun alles zusammen. So unvergleichlich präzise wird es hier gespielt.
Wiener Zeitung
Ewald Palmetshofer, 39, übernimmt in seiner Fassung von "Vor Sonnenaufgang" den Dramenaufbau, er hält sich weitgehend an die Spannungsbögen, stellt die Figuren und Themen indes vollkommen neu auf. Der österreichische Schriftsteller, der zu den herausragenden Dramatikern seiner Generation zählt, erweist sich darin erneut als scharfer Gegenwartsdiagnostiker und feinsinniger Sprachkünstler.
Frankfurter Rundschau, 13.09.2010, Dirk Pilz
Es ist ein böses, scharfes Stück Sprach-, und Gesellschaftskritik, das nicht so tut, als ließe sich von der Bühne herab geradewegs Sprach- und Gesellschaftskritik betreiben.
nachtkritik, 12.09.2010Ewald Palmetshofers Text, [...] ist auch ein wunderbarer Lesetext, mit dem der junge Autor ein weiteres Mal seine enorme Sprachkraft, sein vielschichtiges, sezierendes und provozierendes Denken unter Beweis stellt.
Berliner Zeitung, 14.09.2010Es ist ein böses, scharfes Stück Sprach-, und Gesellschaftskritik, das nicht so tut, als ließe sich von der Bühne herab geradewegs Sprach- und Gesellschaftskritik betreiben.
Spiegel Online, 02.05.2011Andere Stückeschreiber lieben die Sprache, Ewald Palmetshofer misstraut ihr; andere Stückeschreiber spielen mit der Sprache, Ewald Palmetshofer kämpft mit ihr.
Frankfurter Rundschau, 22.12.2012
Es ist bitterböse, es ist richtig hart – und es ist doch hochpoetisch, was der Sprachakrobat und Sinnbohrer unter den jungen Dramatikern da auf's Papier gebracht hat.
Die Welt, 22.12.2012"räuber.schuldengenital" hat das Zeug zum Schocker. Aber damit nicht genug: Über das Schockierende hinaus kann man sich blendend und intelligent amüsieren – wie bei kaum einem anderen der etwa gleichaltrigen Kollegen.
Wiener Zeitung,Ewald Palmetshofer [...] porträtiert in "räuber.schuldengenital" mit bestechend sprachlicher Präzision eine gedemütigte Generation in politisch prekären und wirtschaftlich katastrophalen Zeiten.
Süddeutsche Zeitung, 22.12.2012Hätte Samuel Becket jemals versucht, ein Drehbuch für einen James-Bond-Film zu schreiben, es wäre vermutlich etwas dabei heruasgekommen wie "räuber.schuldengenital".
Der Standard, 15.10.2011
Nun liegen auf Palmetshofers rhythmisch hübsch schnurrendem Text [...] ein paar Tonnen Sekundärliteratur: von Ulrich Beck aus abwärts immer nur das Beste.
Die gesellschaftliche "ewigliche" Krise schimmert in dem dichten textgewebe durch, und doch verzichtet Palmteshofer nicht auf Ironie und mitunter recht süffisanten Humor.
Spiegel, 16.03.2009
Mitten hinein in diese Kargheit flatscht Palmetshofer hin und wieder ein mächtiges Monologmassiv: Ein atemloses Ringen um Erkenntnis, um eine gültige Vorstellung vom Leben, bei der sich Satz um Satz, Gedanke um Gedanke gegenseitig anstoßen, wie Dominosteine. Eine allmähliche Verfertigung der Gednaken beim Reden.
nachtkritik.de, 23.03.2009Palmetshofer diagnostiziert auch in "helden" eine postideologische Leere der Zeit, stellt große Fragen nach Liebe, Identität und Terrorismus.
Der Westen, 23.03.2009Helden ist dennoch ein vielschichtiges Stück über den paradoxen, zerstörrerischen Gesellschaftszustand: Wahre Identität kann nur in einer Maske ausgedrückt werden.
Kölner Stadtanzeiger, 22.03.2009Das ethisch-gesellschaftliche Dilemma der Kinder der 68er führt Palmetshofer in seinen familiären Rahmen zurück, seine Kunstsprache weist jedoch weit über das Milieustück hinaus.
Neue Ruhr Zeitung, 23.03.2009Das ist der Kern von Ewald Palmetshofers „Helden“-Stück: Es ist dem Terror des real existierenden Kapitalismus auf der Spur.
Nachtkritik, 23.11.2007
Palmetshofers Stück pendelt zwischen Familien, -Inzest, -Religions-, und Gesellschaftsgeschichte. Das Bestechende daran: Es zeigt, wie all das irgendwie zusammengehört, es dem Kopf aber gleichzeitig nicht gelingt, die Zusammenhänge zu erfassen. So wie Menschen denken, lässt Palmetshofer seine Figuren sprechen: in Fragmenten, in halben und unvollständigen Sätzen, die sich mal ineinander knäulen, mal auseinander bröseln...
Süddeutsche Zeitung, 26.11.2007Das ist die Schwerkraft des Theaters, aus der auch Hamlet wieder leben würde.
Bühne, 02/2008Faszinierend auch der neue Ton, den Palmetshofer anschlägt: eine streng rhythmisierte Sprache, die in den Schein-Dialogen der Familienmitglieder schonungslos die Kaputtheit ihrer Kommunikation vorführt und bei den eingeschobenen Monologen in einer Art Sprechdurchfall den ganzen inneren Unflat der Figuren nach außen kippt.
Theater heute, 02/2008Aber es gab schon lange kein so schönes Familienstück wie »hamlet ist tot. keine schwerkraft«, das einerseits alles kann, was Ibsen auch konnte – langsames Entblättern der menschlichen Fassadenhintergründe [...].
morgenweb.de, 01.12.2009
[Palmetshofer] hat ein Drama für die kapitalistische Welt entwickelt, das anstrengt, aber aufmerken lässt.
TAZ, 01.12.2009Denn das Unbehagen entspringt bei Palmetshofereben nicht der einelnen monströsen Tat, sonden dem Abgrund, der bei aller Nähe zwischen den Menschen liegt.
nachtkritik.de, 30.11.2009Aus Mundartfetzen, Umgangsphrasen und geschredderten philosophischen Diskuresen schafft [Palmetshofer] einen ganz eigenen Kunstsprech.
Profil, 30.03.2009Palmetshofer ist zweifellos das größte heimische Nachwustalent seit Werner Schwab.
3sat, 02.04.2009Palmetshofer Texte sind virtuose Sprachkunstwerke, dynamisch und prägnant.
Aargauer Zeitung, 17.11.2015
Man kann sich nicht satthören an diesem Text [...]. Ewald Palmetshofer hat Christopher Marlowes Drama »Edward II« neu auf Deutsch übertragen. Übersetzt wäre das falsche Wort. Palmetshofer hat das Original zugespitzt und verdichtet, hat ganze Monologe hinzugedichtet, voller Anspielungen und grausamem Witz.
orf.at, 28.05.2015Sehr pointiert und mit unglaublich präziser Rhythmik ist Palmetshofers Text poetisch und mäandert zwischen der harten Künstlichkeit und einer fast lapidaren Gegenwartssprache.
onlinemerker.com, 27.05.2015Marlowes weitgehend vorherrschende Blankverse hat er [Palmetshofer] aufgelöst, der Text ist nicht nur sprechbar, sondern ebenso heutig, radikal und schonungslos auch in rebus sexualibus, wobei Palmetshofer noch einen geradezu hymnischen Monolog homosexueller Liebe hinzugefügt hat, erotische Sprache, die mindestens so stark wirkt wie die erotischen Szenen, die man auf der Bühne zu sehen bekommt.
Süddeutsche Zeitung
Das ist er, der klingende, bezwingende Palmetshofer-Sound, diese lyrisch-musikalische Mischung aus Umgangssprache und hohem Ton, rhythmisiert von einer sehr speziellen, hoch artifiziellen Formungskraft, mit der dieser philosophisch und theologisch bewanderte Autor seine Stoffe angeht.
BRUnd so machen dieses starke Stück und ein Ensemble, in dem es für München einige Gesichter und Persönlichkeiten neu zu entdecken gilt, viel Lust auf mehr.
Die Deutsche BühneIndem er die Sprache wie ein Bildhauer beackert, schält Palmetshofer Unterwartetes und Unterbewusstes aus ihr heraus.
Frankfurter Allgemeine ZeitungPalmetshofers Stück funkelt, ist komisch, abgründig, unberechenbar, es hat Sätze von Bernhardschem Grimm und Horváthscher Traurigkeit und Figuren, die, auch, wenn sie nur kurz auftreten, ausdrucksstark gezeichnet sind.
Theater der ZeitWas trotz trister Ausgangslage sofort in die Aufführung hineinzieht, ist der unwiderstehliche Sog des unverwechselbaren Palmetshofer-Sounds. Der 41-jährige Dramatiker [...] packt Alltagsvokabular in eine rhythmisierte Sprache, die dem Gesagten Gehör und Gewicht verleiht. Dazu kommt ein rabenschwarzer Humor, der den vorherrschenden Moll-Akkorden, wenn nicht heitere, so doch erheiternde Töne beimischt.
Die Rheinpfalz, 28.09.2015
Die Sprache ist wie immer bei Palmetshofer von kunstvoller Einfachheit, kürzelhaft poetisch durch angebrochene Sätze und ungewohnte Wortstellungen, ein jambisches Stakkato, zögerlich und dringlich zugleich, eine Getriebenheit auch beim Unausgesprochenen.
Der Standard, 16.12.2014Das jüngste Stück des Oberösterreichers Ewald Palmetshofer wühlt den Boden der Geschichte auf.
Schweiz am Wochenende, 25.03.2017Ewald Palmetshofers Text (...) ist ein Aufruf die gemütlichen Polster der Alten zu durchstoßen.
nachtkritik.de, 23.03.2017Es ist tatsächlich wie in der »Orestie« – die Geschichte jagt die Generationen. Diese Überlagerungen von Zeit und Schuldigkeiten hat Palmetshofer ungemein genau und überzeugend konstruiert.
Theater Heute, Februar 2015
Diese flexible alltagsnahe Kunstsprache lässt sich mit schnellerem Tempo zu monolithischen Emotionsblöcken gießen oder in Wortsturzbäche formen, die alles wegreißen, was sich ihnen in den Weg stellt.
nachtkritik.de, 17.03.2018
Die Sprache Palmetshofer [...] vereint getrimmte Mündlichkeit, formstark fetzenhaftes, tautologische Verschlingungen mit Stilsollbruchstellen, Theorie-Geschwurbel und ausgiebgiger Zitaterei.
Berliner Zeitung, 19.03.2008[Palmetshofer] hat einen Text hingezaubert, der sich mit Geschichtsschnupperei nicht zufrieden gibt, sondern in den Irrsinn der Historie tief hineingreift.